Allgemeines


Die körperliche Untersuchung (ärztliche Untersuchung, engl. physical examination) gehört nach der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) zur Anfangserhebung des gesundheitlichen Status. Sie soll einen Überblick über den körperlichen Zustand eines Patienten liefern, speziell bezüglich seiner Beschwerden oder seiner gesundheitlichen Risiken oder zur Beurteilung seiner Leistungsfähigkeit. (1)Med Clin North Am. 2018 May;102(3):465-473. doi: 10.1016/j.mcna.2017.12.008. (2)J Athl Train. 2017 Mar;52(3):236-244. DOI: 10.4085/1062-6050-52.1.08 Da fast automatisch technische Untersuchungsverfahren angewendet werden, wird den Fähigkeiten, eine fachgerechte körperliche Untersuchung durchzuführen, oft wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht. Das macht sich dort nachteilig bemerkbar, wo solche technischen Verfahren nicht rasch genug zur Verfügung stehen. Eine sorgfältige Ausbildung bleibt daher unabdingbar. (3)BMC Med Educ. 2014 Apr 8;14:73. DOI: 10.1186/1472-6920-14-73. (4)BMC Med Educ. 2017 Nov 25;17(1):230. DOI: 10.1186/s12909-017-1074-1

→ Ablauf einer körperlichen Untersuchung

Bedeutung

Die Untersuchung gibt dem Arzt einen möglichst objektiven Überblick über den Zustand des Körpers speziell im Hinblick auf die Beschwerden des Patienten. Das Ziel sollte sein, die in Betracht kommenden Ursachen (Differenzialdiagnosen) durch einfache klinische Untersuchung so weit wie möglich einzuengen und so unnötige technische Untersuchungen und Patientenbelastungen zu vermeiden. (5)Am J Med. 2015 Feb;128(2):109-10. DOI: 10.1016/j.amjmed.2014.10.003.

Die Untersuchung kann

  • einen allgemeinen Überblick geben, wie es bei der Erstvorstellung eines Patienten beim Allgemeinarzt üblich ist, oder
  • fachbezogen auf ein Organ oder ein Beschwerdebild gerichtet sein.

Im Verlauf einer Erkrankung dient die körperliche Untersuchung zur Erkennung der Weiterentwicklung einer Krankheit, der Abschätzung des Therapieerfolgs oder von Nebenwirkungen einer Medikation, der Erkennung von Komplikationen oder / und der Prognose.

Der Ablauf einer körperlichen Untersuchung sollte strukturiert erfolgen. Die Beibehaltung einer eingeübten Reihenfolge vermindert das Risiko, ein klinisches Zeichen zu übersehen.

Einfache Hilfsmittel können je nach Fachrichtung das Stethoskop (zur Auskultation der Lungen und des Herzens), ein Plessimeter (zur besseren Beurteilung der Lungenperkussion), ein Reflexhammer und eine Feder oder ein feiner Haarpinsel (für neurologische Untersuchungen), ein Augen- und Ohrenspiegel und eine Lupe (zur Beurteilung von Hautaffektionen) sein.

→ Anamnese


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Symptomerfassung

Untersuchung von Herz und Kreislauf

Untersuchung von Lunge und Atmung

Untersuchung des Sensoriums

Verweise

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