Exsikkose
Artikel aktualisiert am 13. Dezember 2022
Exsikkose bedeutet Austrocknung des Körpers. Sie kommt durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr im Verhältnis zur Ausscheidung zustande. Wegen ihrer Auswirkung auf die Funktionsfähigkeit der lebenswichtigen inneren Organe sollte sie vermieden werden.
→ Auf facebook informieren wir Sie über Neues und Interessantes.
→ Verwalten Sie Ihre Laborwerte mit der Labor-App Blutwerte PRO – mit Lexikonfunktion.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste
Kurzgefasst |
Exsikkose bedeutet Flüssigkeitsmangel im Körper. Der Flüssigkeitsverlust übersteigt die Flüssigkeitsaufnahme. Die Haut wird schrumpelig, der Blutdruck sinkt, das Bewusstsein trübt ein und schwindet schließlich bis hin zum Koma. Häufigste Ursache ist starkes Schwitzen. Krankheiten, die zu einer ernsten Exsikkose führen können, sind beispielsweise
Die Behandlung besteht in einer kontrollierten Flüssigkeitszufuhr, in schweren Fällen über eine Infusion, wobei die Elektrolyte des Bluts ausbalanciert werden müssen. Zudem ist eine eventuelle Grundkrankheit zu behandeln. |
Klinisches Bild
Charakteristisch für eine Exsikkose sind stehende Hautfalten, ein trockener Mund mit trockener Zunge und leere Halsvenen (bei der klinische Untersuchung wird dazu die Füllung der Halsvenen bei Flachlagerung geprüft). Der Bewusstseinszustand ist je nach Ausprägung der Exsikkose getrübt bis somnolent oder gar komatös.
Ursachen
Beispiele für Ursachen einer Exsikkose:

- zu geringe Flüssigkeitsaufnahme z. B. bei
- Übelkeit und Brechreiz aus verschiedensten Gründen,
- nachlassendem Durstgefühl im Alter und Vernachlässigung,
- Angst vor Verschlucken (z. B. nach Schlaganfall),
- zu starker Flüssigkeitsverlust z. B. ausgelöst durch
- eine übermäßige Urinproduktion (Polyurie) z. B.
- bei einer Nierenkrankheit (polyurisches Nierenversagen),
- beim Diabetes insipidus,
- eine Hyperkalzämie,
- durch Diuretika (zu intensive medikamentöse Ausschwemmung von Ödemen oder von Aszites),
- durch eine Glukosurie bei entgleistem Diabetes mellitus (durch die Glukosurie entsteht eine osmotische Diurese und damit ein ungewöhnlich hoher Flüssigkeitsverlust).
- eine Diarrhö (Durchfallkrankheit) oder akute Gastroenteritis (Brechdurchfall)
- starkes Schwitzen.
- eine übermäßige Urinproduktion (Polyurie) z. B.
Folgen
Wichtige Folgen einer Exsikkose sind
- eine zunehmende Enzephalopathie (Somnolenz, Apathie, Koma),
- eine prärenale Niereninsuffizienz,
- ein hepatorenales Syndrom (bei der zu intensiven Ausschwemmung von Aszites bei einer Leberzirrhose)
- eine Hypotonie mit Adynamie.
Therapie
Durch elektrolytneutrale Flüssigkeitszufuhr sind die Symptome und Komplikationen einer Exsikkose meist rasch beherrschbar.