Allgemeines


Exsikkose bedeutet Austrocknung des Körpers. Sie kommt durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr im Verhältnis zur Ausscheidung zustande. Wegen ihrer Auswirkung auf die Funktionsfähigkeit der lebenswichtigen inneren Organe sollte sie vermieden werden. Zu unterscheiden sind Dehydrierung und Volumenmangel. Sie werden zwar oft synonym verwendet; dennoch gibt es Unterschiede: Unter Dehydrierung versteht man den Verlust von Wasser im gesamten Körper, wodurch eine Eindickung der Körperflüssigkeiten entsteht. Volumenmangel dagegen bezieht sich auf ein Defizit im extrazellulären Flüssigkeitsvolumen. (1)Am J Kidney Dis. 2011 Aug;58(2):302-9

Das Wichtigste

Kurzgefasst
Exsikkose bedeutet Flüssigkeitsmangel im Körper. Der Flüssigkeitsverlust übersteigt die Flüssigkeitsaufnahme. Die Haut wird schrumpelig, der Blutdruck sinkt, das Bewusstsein trübt ein und schwindet schließlich bis hin zum Koma.

Häufigste Ursache ist starkes Schwitzen.

Krankheiten als Ursachen: Krankheiten, die zu einer ernsten Exsikkose führen können, sind beispielsweise

Die Behandlung besteht in einer kontrollierten Flüssigkeitszufuhr, in schweren Fällen über eine Infusion, wobei die Elektrolyte des Bluts ausbalanciert werden müssen. Zudem ist eine eventuelle Grundkrankheit zu behandeln.

Klinisches Bild

Charakteristisch für eine Exsikkose sind stehende Hautfalten, ein trockener Mund mit trockener Zunge und leere Halsvenen (bei der klinischen Untersuchung wird dazu die Füllung der Halsvenen bei Flachlagerung geprüft). Der Bewusstseinszustand ist je nach Ausprägung der Exsikkose getrübt bis somnolent oder gar komatös.

Ursachen

Beispiele für Ursachen einer Exsikkose:

zu geringe Flüssigkeitsaufnahme z. B. bei

Folgen

Wichtige Folgen einer Exsikkose sind

Diagnostik

Bestimmt und kontrolliert werden i. d. R. Blutbild, Elektrolyte, Gerinnungsparameter, Nierenwerte, Blutzucker, Blutdruck, EKG, sowie stadiumabhängig weitere Funktionsparameter. (2)J Clin Med. 2024 Mar 28;13(7):1957. doi: 10.3390/jcm13071957 Der Füllungszustand der unteren Hohlvene (V. cava inferior) kann besonders für pädiatrische Patienten ein wertvoller, sonographisch leicht verifizerbarar Parameter sein. (3)Eur J Pediatr. 2024 Mar;183(3):1091-1105 (4)Adv Chronic Kidney Dis. 2021 May;28(3):218-226

Bei einem Volumenmangel, z. B. durch einen Blutverlust dominiert ein Blutdruckabfall, später eine Blutverdünnung mit Abfall der Erythrozytenzahl (inkl. Hämoglobin und Hämatokrit).

Bei einem Volumenmangel durch eine infektiöse wässrige Diarrhö, dominieren eine Elektrolytverschiebung.

Bei einem Volumenmangel durch starkes Schwitzen stehen eine trockene Zunge und eine Eindickung des Bluts (Erhöhung des Hämatokrits) im Vordergrund.

Bei einem Flüssigkeitsverlust durch eine Glukosurie (bei stark erhöhten Blutzuckerwerten) steht ebenfalls eine Erhöhung des Hämatokrits im Vordergrund.

Bei jeder Form des Volumenmangels sind die Elektrolyte zu kontrollieren, deren Ungleichgewicht zu erheblichen Störungen der Organfunktionen steht, inkl. Herzrhythmusstörungen, Enzephalopathie, Kraftlosigkeit, Lähmung des Magendarmkanals.

Eine Bluteindickung kann zu einer Thrombose- und Embolieneigung führen, sodass das Gerinnungssystem kontrolliert werden muss.

Therapie

Durch elektrolytneutrale Flüssigkeitszufuhr sind die Symptome und Komplikationen einer Exsikkose meist rasch beherrschbar.


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Verweise

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