Allgemeines


NSTEMI bedeutet non-ST-elevation-infarction (Nicht-ST-Hebungsinfarkt). Es handelt sich um einen Herzinfarkt ohne die sonst typische ST-Hebung im EKG. Er ist aber ebenso durch heftigste Angina pectoris (Herzschmerzen, Crescendo-Angina) gekennzeichnet, oft zusammen mit Kreislaufsymptomen wie Blutdruckabfall, Schock, kaltem Schweiß und Tachykardie. Ist eine ST-Hebung im EKG zu erkennen, handelt es sich um einen STEMI (ST-Hebungsinfarkt).

Das Wichtigste verständlich

Kurzgefasst

Der Herzinfarkt geht mit heftigsten Herzschmerzen einher. Ob diese Schmerzen jedoch wirklich einem Herzinfarkt zuzuordnen sind oder einer besonders heftigen Angina pectoris ohne Untergang von Herzmuskulatur, lässt sich oft durch ein EKG, das jeder Notarzt zur Verfügung hat, sofort erkennen. Typischerweise findet man eine Verformung des Kurvenverlaufs (Erstickungs-T und ST-Hebung).

In einigen Fällen jedoch finden sich keine EKG-Veränderungen, obwohl ein Infarkt vorliegt! Dies kann nur durch weitere Untersuchungen (z. B. durch eine Erhöhung von Troponin) erkannt werden. In diesem Fall liegt ein Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) vor. Auch er ist ein medizinischer Notfall und bedarf einer umgehenden Diagnostik und Therapie, i.d.R. per Herzkatheter-Intervention.

Herzinfarkt – einfach erklärt


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Diagnostik

EKG: Die Diagnose eines Herzinfarkts kann sich im Fall eines NSTEMI nicht auf die ansonsten typischen Infarktzeichen im Elektrokardiogramm (EKG) stützen.

Laborwerte: Die Diagnose beruht auf der notfallmäßigen Bestimmung der Infarktmarker (Herzenzyme) CK und Troponin. Ihre Erhöhung zusammen mit den akuten Herzschmerzen beweist ein akutes Koronarsyndrom. Dies ist Anlass für eine sofortige weitere Diagnostik (Echokardiographie und Herzkatheteruntersuchung) und Therapie.

Echokardiographie: Im Herzecho erkennt man den Infarktbezirk daran, dass sich ein Muskelbezirk in der Systole nicht mitkontrahiert. Bei einem größeren Infarktbezirk sackt er sogar paradoxerweise aus. Damit ist ein NSTEMI gesichert. In der Regel ist dann eine sofortige Katheterintervention zur Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes indiziert.

Herzkatheteruntersuchung: Die Herzkatheteruntersuchung weist die verantwortliche Läsion bzw. den Verschluss des Herzkranzgefäßes nach und identifiziert ihre Lokalisation. Wenn die Kreislaufverhältnisse es zulassen und der Verschluss mit dem Katheter erreichbar ist, kann die Untersuchung therapeutisch erweitert werden. Meist lässt sich der Verschluss öffnen, die zugrunde liegende Verengung durch Ballondilatation erweitern (Koronarangioplastie) und durch eine Stenteinlage absichern (siehe hier).

Therapie

Der NSTEMI ist, ebenso wie der STEMI (ST-Hebungsinfarkt), wegen der drohenden Komplikationen (Kammerflimmern, Herzversagen mit Lungenödem und Kreislaufschock) ein akut lebensbedrohliches Ereignis und bedarf einer umgehenden Diagnostik und Behandlung. Im Vordergrund stehen zuerst eine Kreislaufstabilisierung und Schmerzbekämpfung. Ziel ist es, eine rasche Wiedereröffnung des verschlossenen Infarktgefäßes zu erzielen, was durch Kathetertechniken erfolgt.

Verweise