Troponin

Artikel aktualisiert am 13. Mai 2019

Troponin ist ein Laborparameter und wird zur Diagnostik vor allem von Erkrankungen des Herzmuskels bestimmt. Seine Werte steigen bei einer Herzmuskelentzündung und beim Herzinfarkt.


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).



Struktur und Funktion

Troponin ist ein Komplex von 3 Proteinen: den Troponinen C, I und T. Es ist an Tropomyosin gebunden und zwischen den Aktin-Filamenten der quergestreiften Muskulatur (nicht der glatten Muskulatur) gelegen. Dort verhindert es die Kontraktion der Muskulatur. Bei einem Nervenimpuls kommt es zum Einstrom von Kalzium in die Zelle, welches eine Konformationsänderung des Troponin bewirkt, das daraufhin die Bindungsseiten für Myosin freigibt und so eine Kontraktion ermöglicht.

Indikationen und Diagnostische Bedeutung

Troponin I und Troponin T im Blut sind herzspezifisch und sehr sensitive Marker für Erkrankungen des Herzmuskels und der Skelettmuskulatur, nicht jedoch für Erkrankungen der glatten Muskulatur, die z. B. im Magendarmkanal und den arteriellen Gefäßwänden vorkommt.

Beim Herzinfarkt steigen die Werte innerhalb von 3(-5) Stunden an, erreichen einen Peak bei 1(-2) Tagen und fallen innerhalb von 1-2 Wochen wieder zur Norm ab. Die Höhe und Dauer des Anstiegs hängen von der Ausdehnung des Infarktbezirks ab; durch die Fläche unter der Verlaufskurve (area under the curve) können der Schweregrad und die Prognose abgeschätzt werden. Troponinwerte werden daher nach einem kardialen Ereignis innerhalb der ersten Tage mehrfach bestimmt.

Troponin T (TnT): Es hat eine sehr hohe Sensitivität für Erkrankungen der Herzmuskulatur, kann aber auch bei einer Niereninsuffizienz und bei Skelettmuskelaffektionen (Myositis, Muskelquetschungen, starke Beanspruchung beim Sport, z. B. Kraftsport, Marathon) erhöht sein und ist daher nicht immer 100-prozentig spezifisch.

Troponin I (TnI): Es weist eine ebenso hohe Sensitivität wie Troponin T auf und wird ebenfalls für die Herzdiagnostik verwendet.

Referenzbereiche

  • Troponin T: die obere Normgrenze liegt bei 14 pg/ml.
  • Troponin I: die obere Normgrenze liegt bei 0.028 ng/ml.

Die Angaben der Laborinstitute zu den Normgrenzen sind zu beachten. Vom „cut-off“ der Werte hängt die Sensitivität der Tests ab.

Erhöhte Werte

Die Aussagekraft eines erhöhten Troponinwerts ist erst dann eindeutig, wenn er mit einer koronaren Symptomatik (Angina pectoris) zusammen trifft.
Erhöhte Werte finden sich bei folgenden Erkrankungen:


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Verweise

Weitere Laborwerte zur Diagnostik des Herzinfarkts

Patienteninfos

 


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