Fiebersenkung

Artikel aktualisiert am 3. September 2018

Fieber ist eine Reaktion des Körpers zur Beschleunigung immunologischer Reaktionen (z. B. auf eine Impfung) und der Infektionsabwehr und hat damit eine erwünschte physiologische Funktion. Zu starkes Fieber (über 38.5 – 39 Grad C.) jedoch beeinträchtigt das Befinden zunehmend und kann bei hohen Temperaturen zu negativen Auswirkungen, wie einem Fieberkrampf und Bewusstseinseintrübungen (als Auswirkung eines Hirnödems), führen. Um solche schwerwiegende Komplikationen zu bekämpfen oder ihnen vorzubeugen, ist eine Fiebersenkung erforderlich.


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Fiebersenkung durch feuchte Wadenwickel

Feuchte Wadenwickel kühlen nach dem Prinzip der Verdunstungskälte relativ gut. Sie sind in der Fröstelphase nutzlos und sollten erst in der Schwitzphase angewendet werden. Lauwarme, in Wasser getränkte (nicht kalte) Tücher werden dazu um die Unterschenkel gelegt. Sie können zur überbrückenden Fiebersenkung angewandt werden. Gelegentlich reicht dies bei schubartigem Fieberverlauf mit nicht allzu hohen Temperaturen als einzige Maßnahme aus.

Meist jedoch ist eine medikamentöse Fiebersenkung erforderlich, und feuchte Wadenwickel spielen dann eine zusätzlich beschleunigende Rolle. Wenn die Körpertemperatur unter 38.5 Grad gesunken ist, kann auf sie in der Regel verzichtet werden.

Medikamentöse Fiebersenkung

Eine medikamentöse Fiebersenkung ist bereits in der Fröstelphase wirksam und verhindert das Erreichen einer zu hohen Körpertemperatur. Allerdings ist bei weitem nicht jedes Frösteln in der Phase des Fieberanstiegs eine Indikation für eine medikamentöse Behandlung. Erreicht das Fieber allerdings 38.5 Grad C., so wird ärztlicherseits meist ein fiebersenkendes Medikament verordnet. Der Arzt berücksichtigt bei seiner Indikation zur medikamentösen Fiebersenkung die Umstände des Fiebers und den allgemeinen Gesundheitszustand seines Patienten.

Medikamente, die zur Fiebersenkung Verwendung finden (Antipyretika), sind vor allem folgende:

  • Novaminsulfon (Metamizol),
  • Paracetamol,
  • Coxibe (NSAR), beispielsweise Ibuprofen, sie dämpfen zudem Entzündungsprozesse und eignen sich zur Fieberbekämpfung bei (Virus-)Infektionen,
  • Pethidin (z. B. Dolantin ®): Verwendung bei sehr hohem Fieber und bei Schüttelfrost, vor allem in der Klinik, dort meist zusammen mit „Aufdecken“ und Wadenwickeln.

Fiebersenkung bei Säuglingen und Kleinkindern

Hohes Fieber über 38.5 Grad C. erfordert in aller Regel eine medikamentöse Fiebersenkung. Paracetamol (z. B. Benuron-Zäpfchen) sind meist ausreichend und gängig. Auch Novaminsulfon und nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) wie Ibuprofen werden häufig verordnet. Acetylsalicylsäure (Aspirin, ASS) ist wegen der seltenen Komplikation eines schwerwiegenden Reye-Syndroms nicht indiziert. Bevorzugte Applikationsarten sind Zäpfchen (Suppositorien) und Saft.

Als ergänzende Maßnahme sind lauwarm getränkte Hemdchen oder Brustwickel effektiv; feuchte Wadenwickel sind dagegen wegen der recht kleinen Oberfläche alleine relativ wirkungsarm. Die Maßnahmen sind unbedingt ärztlich anzuordnen und zu überwachen.

Leichtes Fieber im Rahmen eines der vielen banalen Infekte, die Säuglinge und Kleinkinder durchmachen, wird meist nach Konsultation eines Kinderarztes von den Eltern eigenständig behandelt, wobei Paracetamol zu dem verbreitetsten Medikamenten gehört, die der Kinderarzt empfiehlt. Hält das Fieber länger als z. B. 3 Tage an oder kommen neue Symptome hinzu, sollte der Kinderarzt erneut konsultiert werden.

Verweise