Echinokokkuszyste

Artikel aktualisiert am 23. Mai 2019

Echinokokkuszyste (engl.: tapeworm hydatid) bedeutet flüssigkeitsgefüllter Hohlraum (Zyste), der durch einen Bandwurm (Echinokokkus) zustande kommt; sie entwickelt sich zuerst meist in der Leber. Bandwurmzysten werden auch als Hydatiden bezeichnet.

Echinokokkuszysten entstehen meist in der Leber. Sie unterscheiden sich dort von normalen Leberzysten dadurch, dass sie in der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) eine verdickte Wand aufweisen. Sie entwickeln sich langsam und macher erst spät durch die lokale Raumforderung Symptome. Meist wird Druckgefühl im rechten bzw. mittleren Oberbauch angegeben; manchmal entsteht Gelbsucht (Ikterus).

Siehe unter Echinokokkose


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Typen

Es werden verschiedene Typen von Echinokokkuszysten unterschieden:

  • die solitäre Zyste durch den Hundebandwurm (E. granularis) und
  • die vielkammrige Zyste durch den Fuchsbandwurm (E. multilokularis).

Diagnostik

Der Hundebandwurm kommt am häufigsten vor. Eine Diagnose wird durch bildgebende Verfahren – meist bereits sicher genug durch eine Ultraschalluntersuchung – wahrscheinlich gemacht. Zu erkennen ist beim zystischen Echinokokkus typischerweise eine solide Zystenwand und ggf. auch kleine Brutwürmer im Inneren. Bei der alveolären Form erfordert die Diagnostik meist auch eine CT-Untersuchung und einen ELISA-Labortest. Eine Unterscheidung zwischen Hunde- und Fuchsbandwurm gelingt durch einen ELISA-Test. Abzugrenzen sind einfache Leberzysten ohne Wandbegrenzung; sie sind häufig und harmlos. Abzugrenzen ist auch ein Amöbenabszess, der i.d.R. durch reflektierenden Inhalt (Eiter, Detritus) auffällt.

Behandlung

Die Behandlung einer Echinokokkuszyste ist vorzugsweise interventionell (wenn möglich operativ, auch durch RAIR-Injektion von abtötenden Lösungen), meist kombiniert mit wirksamen Wurmmitteln ( Albendazol oder Mebendazol). Bei einer Operation ist die Aussaat der in der Zyste befindlichen Finnen unbedingt zu vermeiden; sie können sich überall im Körper ansiedeln, auch im Gehirn.

Dazu siehe hier.


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Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).