Scharlach

Veröffentlicht von

Die Kinderkrankheit Scharlach wird im Gegensatz zu vielen anderen kindlichen Infektionskrankheiten durch Bakterien übertragen. Streptokokken der Gruppe A (Synonym: Streptococcus pyogenes) verursachen neben Scharlach auch Impetigo contagiosa und das Erysipel. Das Auftreten von Angina tonsillaris zusammen mit einem Exanthem wir als Scharlach bezeichnet. Krankheitsauslösend ist das erythrogene Exotoxin der Bakterien. Inkubationszeit 2-4 Tage.


→ Über facebook informieren wir Sie über Neues auf unseren Seiten!


Epidemiologie

Scharlach ist eine durch Streptokokkentoxine vermittelte Krankheit. Früher  trat sie in Epidemien auf, war jedoch in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts selten geworden und steigt nun aber wieder in ihrer Häufigkeit an. Scharlach-Epidemien traten früher häufig alle fünf bis sechs Jahre auf; bedingt möglicherweise durch einen wechselnden Immunitätsstatus der Bevölkerung. (1) 2018 Feb;28:7-8. doi: 10.1016/j.ebiom.2018.01.030. (2) 2018 Feb;18(2):180-187. doi: 10.1016/S1473-3099(17)30693-X.

Klinisches Bild und Verlauf

  • Angina tonsillaris und Fieber: Beginn mit einem Racheninfekt (Angina tonsillaris) Fieber, Halsschmerzen durch entzündlich vergrösserte Tonsillen mit eitrigen Stippchen. Oft mit generalisierter Lymphadenopathie. Typisch ist die “Himbeerzunge”. Dauer des Exanthems etwa 1 Woche. Danach kommt es zu einer großflächigen Schuppenbildung.
  • Exanthem: es beginnt innerhalb er ersten 2 Tage auf der Brust und zieht sich dann über den gesamten Körper mit typischer perioraler Blässe.  Es besteht aus dichten, stecknadelkopfgrossen, rauen Papeln (Scharlachexanthem). Dieses beginnt  zunächst am Oberkörper und breitet sich auf die Arme, Beine (jeweils unter Aussparung der Hand- und Fußflächen) und das Gesicht (unter Aussparung der Mundregion: periorale Blässe) aus.
  • Himbeerzunge: Typisch ist eine hellrote Zunge mit ödematösen Papillen.
  • Großflächige Schuppungen: sie treten nach nach etwa 1 bis 1 1/2 Woche auf.

Diagnostik

  • Der klinische Befund der Rachenentzündung zusammen mit dem sich entwickelnden Exanthem mit dichten Papeln und Aussparung der Handflächen und der Mundregion ist bereits stark hinweisend.
  • Beweisend ist der Nachweis der Erreger (S. pyogenes) durch Rachenabstrich.
  • Zudem bestätigt der Nachweis von spezifischen IgM-Antikörpern gegen Streptolyin-S und -O.

Komplikationen

Therapie

Menschen mit Scharlach sollten unabhängig vom Schweregrad der Krankheit mit Antibiotika behandelt werden. Ziel ist es, die Dauer der Krankheit zu verkürzen. 

  • Penicillin: wichtig ist die Einnahme über 10 Tage trotz Beschwerdefreiheit, die meist nach ca. 3 Tagen bereits eintritt. Alternativ: Amoxicillin oder Ampicillin.

Mehr zur Erkrankung siehe Veröffentlichungen des Robert-Koch-Instituts.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur[+]