Aspartam

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Aspartam ist ein synthetischer Süßstoff, der in der Diabetesdiät dazu dient, den Zuckerkonsum zu reduzieren ohne auf die gewünschte Süße von Nahrungsmitteln und Getränken zu verzichten. Inzwischen sind beachtenswerte Risiken in den Vordergrund getreten.

Aspartam besteht aus den beiden Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin, die über eine Methanolbrücke verbunden sind. Als Lebensmittelzusatz wird es mit E951 ausgewiesen. Es soll weltweit in über 6000 Produkten enthalten sein. Als Obergrenze der täglichen Einnahme wird in der EU 40 mg/kg Körpergewicht angegeben; diese Menge wird auch bei hohem Verbrauch von Soft Drinks nicht erreicht. Allerdings treten da bereits erhöhte Gesundheitsrisiken in den Vordergrund (s. u.).


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Süßkraft

Die Süßkraft ist etwa 170-mal stärker als die von Tafelzucker. Aus diesem Grunde wird es in der Nahrungsmittelindustrie vor allem bei Soft Drinks als Zuckerersatz zur Ersparnis von Kalorien eingesetzt.

Stoffwechsel

Aspartam unterliegt im Gegensatz zu den Süßstoffen Cyclamat und Sacchararin im Körper einem Abbau, bei dem verschiedene Abbauprodukte entstehen, die auch toxisch wirken können.

  • So entsteht Phenylalanin. Menschen mit Phenylketonurie dürfen daher mit Aspartam gesüßte Nahrungsmittel und Getränke nicht zu sich nehmen.
  • Ein anderes Abbauprodukt ist Methanol, das freie Radikale und eine Peroxidation von Fettsäuren in den Phospholipiden fördert und Genschäden verursacht. Damit ist Aspartam ein potenzielles Teratogen und Toxin. (1)Nutrients. 2021 Jun 7;13(6):1957. doi: 10.3390/nu13061957
  • Formaldehyd ist ein weiteres Stoffwechselprodukt. Eine Untersuchung betont: “Der Konsum von 1 l Diät-Soda führt zur Umwandlung von etwa 600 mg Aspartam in 60 mg Formaldehyd, was den ADI (tägliche Aufnahme von 0,15 mg Formaldehyd pro kg Körpergewicht) deutlich übersteigt. Es besteht eindeutig ein großer Bedarf an weiteren Studien, um die Auswirkungen einer solchen Aspartam-Metabolisierung zu bestimmen.” (2)Nutrients. 2021 Jun 7;13(6):1957. doi: 10.3390/nu13061957

Durch seinen Abbau ist Aspartam nicht strikt Kalorien-neutral (4 Kcal/g); dies fällt jedoch wegen der geringen Menge kaum ins Gewicht.

Verträglichkeit, Risiken

Insgesamt wird Aspartam bisher zwar als sehr nebenwirkungsarm und sicher eingeschätzt. (3)Crit Rev Toxicol 2007;37:629–727 Aber eine genauere Betrachtung lässt etliche Risiken in den Vordergrund treten.

Krebsrisiko: Untersuchungen weisen auf ein erhöhtes Karzinomrisiko in Tierversuchen hin. (4)Environ Health Perspect. 2006 Mar;114(3):379-85 (5)Environ Health Perspect. 2007 Sep;115(9):1293-7 In einer großen Studie an 102.865 Erwachsenen wurde dies für den Menschen bestätigt. Das Gesamtrisiko war bei Konsumenten von Süßstoffen um 13%, für Aspartam um 15% und für Acesulfam-K um 13% erhöht. Für Brustkrebs lag die Risikozunahme bei 22%. (6)PLoS Med. 2022 Mar 24;19(3):e1003950. DOI: 10.1371/journal.pmed.1003950

Neurologische Erkrankungen: Aspartam kann bei empfindlichen Menschen neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Krampfanfälle hervorrufen. (7)Eur J Clin Nutr. 2008 Apr;62(4):451-62 Zurückgeführt wird dies auf den Einfluss seiner Stoffwechselprodukte auf die Überträgerstoffe im Gehirn (Neurotransmitter). Laut einer kritischen Beurteilung deuten Studien darauf hin, “dass Aspartam und seine Metaboliten das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose und Hirntumoren erhöhen.” (8)Nutrients. 2021 Jun 7;13(6):1957. doi: 10.3390/nu13061957

Reproduktionssystem: Unter den toxischen Wirkungen von Aspartam werden auch die auf das reproduktive System hervorgehoben: Ein vermehrter Konsum von Aspartam-haltigen Diätgetränken war mit einer Dysmorphie der Eizellen und einer verminderten Embryoqualität sowie einer verminderten Schwangerschaftsrate verbunden. Dem liegt laut einer Untersuchung ein erhöhter oxidativer Stress der Eierstöcke und eine Unterdrückung des antioxidativen Systems der Zellen zugrunde. (9)Int J Mol Sci. 2022 Oct 22;23(21):12740. DOI: 10.3390/ijms232112740

Verweise

 


Autor: Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (s. Impressum)


 

Literatur[+]