Sunitinib

Artikel aktualisiert am 17. Juli 2018

Sunitinib (Sutent®) ist ein oraler Multi-Thyrosinkinase-Inhibitor der zweiten Generation, der in der Tumortherapie verwendet wird.


Wirkmechanismus

Die Wirkung wird durch kompetition mit ATP an der ATP-Bindungsseite verschiedener Tyrosinkinase-Rezeptoren erzielt. Zu ihnen gehören VEGFR (vascular endothelial growth factor receptor), PDGFR (platelet-derived growth factor receptor), FLT3 (fms-like tyrosine kinase-3 receptor) und c-kit (stem cell factor receptor). Diese Rezeptoren werden in verschiedenen Tumoren überexprimiert, was überaktive Signalwege auslöst, die wiederum mit der Tumorentstehung zusammenhängen. (1)Cancer Treat Rev. 2015 Nov; 41(9):754-60

Verwendung

Sunitinib wird in der Tumortherapie verwendet, so beispielsweise

  • beim fortgeschrittenen und metastasierenden Nierenzellkarzinom (zugelassen zur First-Line Therapie): Verlängerung des Progressionsfreien Überlebens auf 11,2 Monate (vs. 5,1 Monate bei INF-alpha-Therapie)
  • bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) bei Imatinibresistenz,
  • bei progressiven neuroendocrinen Tumoren der Bauchspeicheldrüse (pNET).

Nebenwirkungen

Als Nebenwirkungen können Müdigkeit, Inappetenz, Hypertonie, das Hand-Fuß-Syndrom und eine Stomatitis auftreten.

Sunitinib-Resistenz

Etwa ein Drittel der Patienten, die mit Sunitinib behandelt werden, sind von vorneherein resistent. Offenbar beeinflusst die Substanz die Autophagie-Mechanismen in zwei verschiedenen Weisen, einmal im Sinne des Therapieerfolgs, aber auch im Sinne einer Resistenzentwicklung. Es wird die Hoffnung geäußert, dass über genauere Kenntnis der Zusammenhänge, die Resistenz behandelbar sein wird. (2) 2017 Oct 10;8:718. doi: 10.3389/fphar.2017.00718.

Verweise


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Verweise

 

Literatur

Literatur
1 Cancer Treat Rev. 2015 Nov; 41(9):754-60
2 2017 Oct 10;8:718. doi: 10.3389/fphar.2017.00718.