Baraka Nairobi Feeding Projekt

Artikel aktualisiert am 30. November 2022

Das Baraka Nairobi Feeding Projekt ist ein Beispiel für eine notwendige und in beschränktem Maße auch wirksame Hilfe gegen Krankheit und Unterernährung in afrikanischen Slums.

In den riesigen Barackensiedlungen vor den Toren Nairobis leben etwa 300 – 500000 Menschen unter ärmlichsten Verhältnissen. Es herrscht mangelnde Hygiene; es breiten sich Infektionskrankheiten aus; viele, besonders auch Kinder, leiden an Unterernährung und sind ohne unsere Hilfe dem Tode geweiht. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, die Kinder vorm Verhungern zu retten. Wir tun dies in einem Feeding-Projekt im Rahmen der Aktivitäten von Ä3W (Ärzte für die Dritte Welt).

Vorbedingungen: Vor Aufnahme ins Feeding-Programm wird jedes Kind auf HIV getestet und bei mangelnder Gewichtszunahme auf Tuberkulose untersucht. Parallel werden die Mütter über wichtige Prinzipien gesunder Ernährung und Hygiene durch unsere Kinderkrankenschwestern und Ernährungsberaterin geschult.

Aussehen, Symptome: Die mangelernährten Kinder sind teilweise aufgeschwemmt, so dass man denken könnte, sie seien wohlgenährt. Dem ist aber keineswegs so. Ihnen fehlen hungerbedingt Eiweiße im Blut, und es haben sich dadurch Wassereinlagerungen gebildet. Das dralle Aussehen ist also durch Ödeme bedingt. Die Bilder zeigen das Vollbild des „Kwashiorkor“.

Infektionsgefahr: Teilweise sind die Kinder nur noch Haut und Knochen, völlig adynam; sie haben keine Kraft und keinen Antrieb mehr. Sie sind infektionsgefährdet und leiden auch häufig unter Tuberkulose. Manche sind HIV-infiziert. Es kommt durch Einschmelzen des Körperfetts und der Muskulatur schließlich zum „Marasmus“, der jederzeit mit dem Tod enden kann.

Feeding und Schulung: Die Kinder, die in unser Feeding-Programm aufgenommen werden, bekommen täglich einen Beutel plumpy nut (500 kcal/Beutel), dazu Multivitamine, Zink, Folsäure, Vitamin A und ab der zweiten Woche Eisen sowie eine Wurmkur. Sie werden wöchentlich zur Gewichtskontrolle einbestellt.

Das Feeding-Programm beschränkt sich nicht nur auf die Abgabe von Nahrungsmitteln. Wie schon erwähnt, gehört auch eine Schulung der Mütter hinzu. Wenn alles richtig gemacht worden ist, ist der Erfolg der Nahrungszufuhr messbar! Die Mütter werden mit ihren Kindern immer wieder gesehen, um Gewicht und Gesundheitszustand der Kinder zu kontrollieren und zu registrieren. Eine mangelhafte Gewichtszunahme lässt immer an eine Krankheit, wie z. B. eine Tuberkulose, denken.

Unser Feeding-Programm umfasst derzeit:

  • wet feeding (warme Mahlzeit) 250 Patienten
  • Plumpy nut 40 Kinder
  • Milch 30 Kinder
  • Rachitis-Therapie 25 Kinder
  • Mittagessen für Schule/Kindergarten 300 Kinder

Die_Autoren

Bilder und Texte dieses Beitrags stammen von Claudia Stern, Nicole Zeller und Friedrich Kluge.

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