Ärztliche Hilfe in Sri Lanka 04

Artikel aktualisiert am 6. Februar 2018

Ausschnitt aus Berichten von Dr. Dieter Stracke über seine
Erfahrungen im Rahmen seiner ärztlichen Tätigkeit in Sri Lanka.

Inzwischen haben sich die politischen Verhältnisse geändert.

 

 


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Teil 4

Mail vom 7.6.2008

Wir lassen uns nicht aus Vorsicht fahren, sondern weil ab Dunkelheit eine Ausgangssperre über die Halbinsel verhängt ist und unsere Ambulanzfahrten mit dem Militär verabredet sind. An sich ist ja die Front sehr weit weg. Überhaupt ist der Krieg hier sehr merkwürdig, so wie etwa der langjährige Stellungskrieg im 1. Weltkrieg, mit dem Unterschied, dass es nicht so viele Tote gibt, da jede Partei hinter den eigenen Linien liegen bleibt und nur gelegentlich, so wie heute, Bombenanschläge auf öffentliche Verkehrsmittel in Colombo passieren, wobei aber dann die Zivilbevölkerung eben leidet. Doch die Situation ist wirklich sehr komplex.

Ich habe sie meistens verdrängt und bin auch deutlich mehr ausgelastet, da über die Hospitalangestellten offensichtlich meine Erfolge unter die Leute gebracht wurden, und jetzt viele mit Hernien, Hämorrhoiden und Gallenbeschwerden kommen, nicht zu reden von den vielen joint und body pains. Doch ich nehme innerlich schon langsam Abschied. Wahrscheinlich werde ich im Juli in Berlin sein zum sog. Debriefing.

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