Angioplastie

Artikel aktualisiert am 15. Februar 2018

Die Angioplastie ist eine Methode zur Erweiterung von Blutgefäßverengungen durch Kathetertechniken. Hauptindikation sind symptomatische Stenosen in Arterien im Rahmen einer Arteriosklerose.


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Technik

Die Technik der Angioplastie besteht in der Punktion einer großen Arterie (oder Vene) und Einbringung eines langen Katheters (mit Hilfe eines Führungsdrats in Seldinger-Technik). Durch ihn wird zunächst Kontrastmittel injiziert, um die Gefäßverengungen im Röntgenbild selektiv sichtbar zu machen. Der Katheter wird bir dorthin vorgeschoben. Ein Ballon an der seiner Spitze wird so in den Stenosebezirk hinein platziert, dass er, wird er gefüllt, die Engstelle erweitert. Um die Erweiterung dauerhaft zu stabilisieren, wird dort meist ein Röhrchen (Stent) verankert.

Indikationen

Stromgebiete, die auf eine Gefäßverengung sensibel reagieren und häufig durch eine Angioplastie behandelt werden, sind

  • Koronargefäße der Herzens: ihre Verengung führt zur Angina pectoris und dem Risiko eines Herzinfarkts. Eine Erweiterung erfolgt durch die Koronarangioplastie. Siehe dazu auch hier.
  • große Beinarterien: ihre Verengung führt zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (paVk). Eine Erweiterung erfolgt durch eine periphere Angioplastie.
  • Nierenarterien, sofern ihre Verengung als Ursache einer Hypertonie anzuschuldigen ist (auch bei einer fibromusklulären Hyperplasie der Arterienwand). Ihre Angioplastie kann zu einer deutlichen Besserung der Hypertonie führen und zudem einer chronisch degenerativen Nierenkrankheit vorbeugen.
  • eine Halsschlagader (A. carotis): eine höhergradige Verengung bedeutet ein Risiko für eine zerebrale Minderdurchblutung und bei einem subendothelialen arteriosklerotischen Plaque für einen Schlaganfall. Die Carotiden-Angioplastie senkt diese Risiken.

Risiken

Die Punktion kann lokal zu Blutungen und großen Hämatomen führen.

Die Verletzung der Arterienwand kann zu Pseudoaneurysmen (nicht mit Endothel ausgekleideten Aussackungen bzw. Blutungsräume außerhalb der Arterienwand) führen.

Durch die Erweiterung und Stenteinbringung kann thrombogenes Material in die Blutbahn eingeschwemmt werden, was zu Mikro- oder Makroembolien (bei einer Manipulation an der Carotis z. B. einem Schlaganfall) führen kann; daher wird die Angioplastie meist unter leichter Antikoagulation (Heparinschutz) durchgeführt.

Thrombosevorbeugung

Nach einer Angioplastie mit Stenteinlage wird zur Verhinderung eines Stentverschlusses meist eine Antikoagulation durchgeführt, wobei auf Dauer (z. B. über 1 Jahr) Thrombozytenaggregationshemmer (wie ASS und Clopidogrel) Verwendung finden.

Verweise