Das Prostata-spezifische Antigen (PSA)

Artikel aktualisiert am 13. Juni 2019

Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) ist ein Enzym, das im Blut testbar ist. Es wird von der Vorsteherdrüse (Prostata) gebildet und befreit durch enzymatische Spaltung die aus den Hoden angelieferten Spermien aus ihrer gelartigen Uumgebung. PSA wird bei verschiedenen Erkankungen der Prostata im Blut erhöht gefunden, besonders auch bei Krebs der Vorsteherdrüse (Prostatakarzinom). Es gehört daher zu den Tumormarkern. PSA wird nicht nur zur Verlaufs- und Therapiekontrolle, sondern auch zur Vorsorge (Tumorsuche) verwendet. Allerdings ist eine Erhöhung in vielen Fällen nicht einem Krebs, sondern einer gutartigen (benignen) Prostatavergrößerung zuzuschreiben. In jedem Fall jedoch sollte eine Erhöhung des PSA-Werts zu einer kurzfristigen Kontrolle und ggf. einer weitergehenden Untersuchung der Prostata führen.


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Referenzwerte

Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) wird im Blut bestimmt. Der Normbereich steigt altersabhängig an:

  • 40 bis 50 Jahre < 2,00 µg/l
  • 50 bis 60 Jahre < 3,10 µg/l
  • 60 bis 70 Jahre < 4,10 µg/l
  • über 70 Jahre < 4,40 µg/l

Praktische Handhabung

Der obere Grenzwert der Hauptgruppe potentiell Betroffener liegt bei 4 ng/ml (bzw. µg/l). Der Bereich von 4-10 ng/ml gilt als Grenzbereich, in dem die Wahrscheinlichkeit eines Prostatakarzinoms ansteigt. Eine weiterführende Diagnostik durch z. B. Endosonographie ist bei Werten im Grenzbereich i.d.R. indiziert. Bei Werten über 10 ng/ml ist eine Erweiterung der Diagnostik (u.a. Prostatastanze, ggf. Computertomographie) und ggf. eine engmaschigere Kontrolle zu empfehlen.

Erhöhte Werte

  • Prostatakarzinom: Ein erhöhter PSA-Wert weist auf die Möglichkeit eines Prostatakarzinoms hin; der Voraussagewert liegt bei ca. 20%; zusammen mit einem auffälligen Tastbefund liegt er bei ca. 50%.
  • Gutartige Prostatavergrößerung (Prostatahyperplasie),
  • Druck auf die Prostata: Eine digitale Prostata-Untersuchung mit Palpation des Organs kann zu vorübergehend erhöhten PSA-Werten führen, ebenso große und harte Stuhlpfröpfe im Rektum bei der Darmentleerung.

Niedrige Werte

Es gibt keinen unteren Normwert. Sehr niedrige PSA-Werte machen ein Prostatakarzinom zwar wenig wahrscheinlich, sollten bei auffälligem digitalem Befund jedoch nicht von Kontrolluntersuchungen und ggf. einer weitergehenden Diagnostik inkl. Prostatastanze zur Histologiegewinnung abhalten.

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Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).