Hörsturz

Artikel aktualisiert am 24. Mai 2019

Ein Hörsturz ist ein innerhalb weniger Stunden auftretender starker Hörverlust, der als Notfall behandelt werden muss. Ursachen können mechanische Traumata, Entzündungen, akute Durchblutungsstörungen und ototoxische Medikamente sein.


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Ursachen und Differenzialdiagnosen

  • Mechanische Ursachen: Bei Traumata der Schädelbasis kann das Innenohr mit betroffen sein.
  • Durchblutungsstörungen: Sie sind seltener Ursache eines Hörsturzes. In Betracht kommen
  • Autoimmunkrankheiten: Autoimmunkrankheiten gehen häufig mit einer Gefäßentzündung (Angitis) einher und können so eine Durchblutungsstörung des Innenohrs oder die Funktion des Hörnerven beeinträchtigen. Eine spezielle, das Innenohr betreffende Autoimmunkrankheit ist das Cogan-Syndrom, das auch das Auge (Uveitis, Keratitis) einbezieht.
  • Ototoxische Medikamente: Antibiotika, speziell Aminoglykoside wie Streptomycin, Kanamycin und Amikacin verursachen bei Überdosierung (Gefährdung besonders bei Niereninsuffizienz) Schwerhörigkeit oder einen raschen Hörsturz bis zur Ertaubung. Auch einige Chemotherapeutika (Cisplatin) können einen akuten Hörsturz hervorrufen.
  • Idiopathischer akuter Hörsturz: Ein „idiopathischer“ akuter Hörsturz wird durch einen unbekannten Auslöser hervorgerufen. Oft lassen sich jedoch mit erweiterter Diagnostik eine Autoimmunkrankheit mit Angiitis, eine neurologische Krankheit wie eine multiple Sklerose, infektiöse oder sonstige Ursachen nachweisen.

Symptomatik

Oft ist der rasch auftretende Hörverlust das einzige Symptom. Manchmal ist er kombiniert mit Schwindel und Ohrgeräuschen (Tinnitus). Wenn sich eine Perilymphfistel bildet, kann dies durch ein Knallgeräusch wahrgenommen werden.

Diagnostik

Die Diagnostik stützt sich auf

Therapie

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Wenn eine Ursache nicht nachweisbar ist (akuter idiopathischer Hörsturz), werden oft Glukokortikoide appliziert (1) 2017;137(sup565):S38-S43. doi: 10.1080/00016489.2017.1297539, gelegentlich auch ins Innenohr hinein (2) 2013 May;133(5):428-33. doi: 10.3109/00016489.2012.749520 (3) 2007 Jan;117(1):3-15.


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Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur

Literatur
1 2017;137(sup565):S38-S43. doi: 10.1080/00016489.2017.1297539
2 2013 May;133(5):428-33. doi: 10.3109/00016489.2012.749520
3 2007 Jan;117(1):3-15