Ernährung bei Leberzirrhose

Artikel aktualisiert am 26. Januar 2019

Die Ernährung bei Leberzirrhose richtet sich nach dem Child-Pugh-Stadium. Insgesamt ist sie ein wichtiger Pfeiler der Therapie, der die Dekompensation, das Fortschreiten der der chronischen Lebererkrankung und das Auftreten von Komplikationen der Leberzirrhose positiv beeinflusst.


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Ernährung bei Child A

Es gelten die Prinzipien einer ausgewogenen leichten, fettreduzierten und nicht übermäßig gesalzenen Kost (siehe Grundlagen der Ernährung und Vollwertige Ernährung).

Ernährung bei Child B

Es gelten je nach individueller Situation Einschränkungen, da die Möglichkeit eines Abgleitens zu Child C beachtet werden muss. Bei normaler bis leicht erhöhter Eiweißmenge in der Nahrung kann beispielsweise schon eine Enzephalopathie oder bei salzreicher Kost kann eine ödematöse Aufschwemmung oder eine Aszitesbildung drohen. Hier ist eine individuelle Beratung angezeigt. Je nach Vitamin-B1-Spiegel ist auf Thiaminzufuhr zu achten (Vorbeugung einer hepatischen Enzephalopathie). Auch die Vitamin-A- und Zink-Spiegel im Blut sollten gelegentlich auf einen Mangel hin überprüft und dann substituiert werden (s. u.).

Ernährung bei Child C

Es wird die orale Kostzufuhr nach dem klinischen Bild und den Laborwerten eingerichtet; die ärztlichen Anordnungen können sich von Tag zu Tag ändern. Eine oft begleitende hepatische Enzephalopathie sowie Wassereinlagerungen in Form von Aszites und Ödemen machen eine Flüssigkeits- und Salzrestriktion erforderlich, unter Umständen ergänzt durch eine passagere Einschränkung der Eiweißzufuhr. Sie sollte jedoch immer wieder auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden, da sie zum Aufbrauch körpereigener Eiweißreserven mit Abnahme der Muskelmasse führt und eine Abwehrschwäche des Immunsystems zur Folge haben kann.

Bei drohender oder manifester hepatischer Enzephalopathie werden verzeigtkettige Aminosäuren als Nahrungszusatz erforderlich.

Wenn wegen Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit eine ausreichende Nahrungsaufnahme nicht möglich ist, muss die Nahrung mit flüssigen Formeldiäten ergänzt werden; ggf. sind vorübergehend eine Ernährung über eine Magensonde oder eine parenterale Ernährung mit genauer Bilanzierung der Nahrungsbestandteile angebracht.

Substitution von Vitaminen und Spurenelementen

Von praktischer Bedeutung sind vor allem :

  • Vitamin K bei plasmatischen Gerinnungsstörungen
  • Vitamin B6 bei peripherer Neuropathie, Krämpfen, Rhagaden, Cheilosis, Stomatitis
  • Folsäure bei makrozytärer Anämie (die allerdings oft alkoholtoxisch bedingt ist)

→ Mehr dazu siehe unter Vitamine und Vitaminmangel bei Leberzirrhose

Verweise


Leberzirrhose – Neues


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Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).