Hand-Fuß-Syndrom

Artikel aktualisiert am 24. Oktober 2023

Das Hand-Fuß-Syndrom ist eine oft schwerwiegende Komplikation einer Chemotherapie maligner Tumore. Es ist Zeichen einer medikamentös ausgelösten Polyneuropathie, die zu einer schmerzhaften Gefühlsstörung (Dysästhesie) an Händen und/oder Füßen führt. (1) 2004;8 Suppl 1:S31-40. (2) 2014 Sep-Oct;80(5):427-30. doi: 10.4103/0378-6323.140302.

Die Symptomatik besteht aus Dysästhesien (Missempfindungen), Kribbbelparästhesien, und innerhalb weniger Tage zunehmenden, meist als brennend empfundenen Schmerzen an den Fußsohlen und Handflächen. Es können sich in schweren Fällen Blasen, Ulzerationen und nässende Flächen bilden. Hände sind häufiger betroffen als Füße. Die Beschwerden können zu funktionellen Einbußen führen und die Alltagverrichtungen behindern. Eine starke Ausprägung des Hand-Fuß-Syndroms kann zur Unterbrechung der Chemotherapie veranlassen. 

Chemotherapeutika, die besonders häufig zum Hand-Fuß-Syndrom führen, sind Capecitabin, 5-Fluoruracil, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Taxane (Docetaxel, Paclitaxel), Platin-basierte Chemotherapeutika (z. B. Oxaliplatin), Multikinase-Hemmer (Sorafenib, Sunitinib), Vincristin.

Die Bereitschaft zum Hand-Fuß-Syndrom ist individuell unterschiedlich und nicht für jedes Medikament gleich. Da vielfach Kombinationen dieser Chemotherapeutika angewendet werden, ist beim Auftreten eines Hand-Fuß-Syndroms nicht von vorneherein klar, auf welches von ihnen es hauptsächlich zurückführbar ist.

Die Behandlung beschränkt sich auf die Schonung und Pflege der betroffenen Hautstellen. Ist die Symptomatik nur gering oder mäßig ausgeprägt, so kann oft die Chemotherapie unter Schmerzmedikation fortgeführt werden. Eine spezifische Therapie oder Prophylaxe ist nicht bekannt.


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Verweise

Literatur

Literatur
1 2004;8 Suppl 1:S31-40.
2 2014 Sep-Oct;80(5):427-30. doi: 10.4103/0378-6323.140302.