Gerinnungshemmer

Artikel aktualisiert am 20. November 2016

Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien) sind Substanzen, die die Blutgerinnung verzögern oder aufheben und damit die Blutstillung stören und die Blutungsneigung erhöhen.


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Gerinnungshemmer in der Natur

Im Tierreich finden sich bei einzelnen Tierarten Wirkstoffe im Speichel, die die Gerinnung hemmen und Blutungen fördern. Schlangengift wirkt beispielsweise blutverdünnend durch beschleunigte Auflösung von Fibrin, Blutegelgift (Hirudin) durch Hemmung von Thrombin.

Therapeutische Gerinnungshemmung

Eine steuerbare Hemmung der Blutgerinnung ist Ziel bei der Therapie verschiedener Erkrankungen, so z. B.

Medikamente zur Gerinnungshemmung

Antikoagulanzien sind Medikamente zur Gerinnungshemmung. Sie werden auch als Blutverdünner bezeichnet und dienen der Vorbeugung einer Thrombose- und Emboliebildung bei erhöhtem Risiko (s. o.). Beispiele für häufig benutzte Gerinnungshemmer sind:

Heparine inkl. niedermolekulare Heparine: intravenöse und subkutane Applikation, verwendet meist perioperativ und in akuten Risikosituationen oder als Überbrückung bis zur Wirksamkeit eines Cumarinpräparats.

Cumarine: oral verabreichbar, werden zur Langzeitantikoagulation verwendet. Müssen in ihrer Wirkung regelmäßig überprüft werden (Quick-Test).

Neue direkt wirkende Antikoagulanzien (DOAC): wirken rasch, einige Stunden anhaltend, bedürfen bei Standarddosierung keiner Überprüfung der Wirkung. Sie haben etwa gleiche Wirksamkeit bezgl. Thromboseprophylaxe wie Cumarine.

Verweise

Medikamente zur Gerinnunghemmung siehe hier.
Zu DOACs (direct oral anticoagulants) siehe hier.