Hilfsprojekt in einem Flüchtlingslager in Jordanien

Artikel aktualisiert am 28. November 2018

Die Flüchtlingspolitik in Jordanien ist sehr komplex und man kann auch sehr gut (im Angesicht solcher Zahlen – Flüchtlinge aus Irak und dem Jemen noch nicht mitgerechnet, insgesamt spricht man unter der Hand von deutlich über einer Million) die Ängste der Jordanier verstehen. Zumal der größte Teil der Bevölkerung des Landes durch die letzte große Flüchtlingswelle im Palästina-Konflikt sowieso aus ehemals palästinensischen Flüchtlingen besteht – was sich allerdings wohl gut vermischt hat.

Einerseits geht die Angst um (wie in unseren Ländern auch), dass Arbeitsplätze knapp werden, dass eine Invasion geschieht, dass das viel Geld kostet etc. Andererseits hat Jordanien auch schon profitiert – viele der Mehrkosten werden von der UN und anderen Organisationen getragen – und das Wirtschaftswachstum in eigentlich öden Gegenden ist sehr wohl merk- und messbar.

Wie immer hat also alles zwei Seiten, für uns allerdings auch ein sensibles Thema, denn wir helfen (oft parallel und in direktem Umfeld von Jordaniern) doch immer nur den Syrern hier, das ist unsere Zielgruppe. Klar, dass da Neid und oft auch Unverständnis aufkommt – „warum bekommen DIE kostenlose Hilfe und Extra-Aufmerksamkeit und wir nicht“??? Ein heikles Thema, bei dem die Stimmung auch manchmal schnell umschlagen kann, zum Beispiel, wenn es eine sogenannte „Mass-casualty“-Situation im Krankenhaus gibt, bei dem sich Emotionen überschlagen.