Hilfsprojekt in einem Flüchtlingslager in Jordanien

Artikel aktualisiert am 28. November 2018

Ich bin überwältigt von herzlichen Rückmeldungen, von Freude und Wertschätzung meines Aufenthaltes! Eigentlich wollte ich hier doch etwas geben, aber ich habe so viel bekommen, dass ich unverschämt reich zurückkehren werde!

Insgesamt waren die Patientenzahlen in unseren Krankenhäusern in den letzten Wochen deutlich geringer als zuvor. Das heißt leider nicht automatisch, dass die Auseinandersetzungen weniger werden. Es stecken viele Faktoren dahinter, ob uns ein Patient erreicht oder nicht. Langzeitprognosen für die Projekte und zukünftige Belegzahlen sind daher natürlich sehr schwierig einzuschätzen und müssen immer wieder neu angepasst werden. Die etwas niedrigere Belegung gab mir jedenfalls die Chance, dass ich einige Trainings abhalten und produktive Zeit mit meinen Physios verbringen konnte. All das muss jetzt zum Ende hin auf Papier gebracht werden, in einigen internen und externen Meetings werden noch Fragen geklärt etc. Und am Donnerstag ist dann so genanntes „Debriefing“ in Amman, wo ich für beide Standorte meine finalen Pakete vorzuweisen und zu besprechen habe. Und diese sollen so ausgerichtet sein, dass alles Begonnene und Verfeinerte auch wieder ohne mich oder einen anderen Expat weiterlaufen kann, denn es ist leider erstmal keine Nachfolge für mich geplant. Das ist höhere Politik…

Außer meinen Beschäftigungen und Herausforderungen im und um das Krankenhaus gab es für mich letzte Woche glücklicher Weise noch die Gelegenheit, mit einer netten Truppe nationaler und internationaler Kollegen zum toten Meer zu fahren und dort die Faszination des „Floatens“ und des Schlammbadens zu erleben.

Jordanien hat definitiv einige wunderschöne Ziele zu bieten und ist auf jeden Fall einen weiteren Besuch, zumindest als Tourist, wert! Komisch nur manchmal dann wieder zu wissen, dass am anderen Ufer des toten Meeres, in Israel, gerade wieder die Gewalt mit Palästina eskaliert und viele Konflikte in diesem Teil der Erde einfach nicht zur Ruhe kommen. Nach wie vor verhält sich Jordanien dabei erstaunlich neutral, wenn auch klar eine pro-palästinensische Haltung zu spüren ist.