Rheumatisches Fieber

Artikel aktualisiert am 3. September 2018

Als rheumatisches Fieber wird der Gelenkrheumatismus im jugendlichen Alter bezeichnet, der als Zweitkrankheit nach einer Streptokokkeninfektion auftritt. Neben den Gelenken sind vor allem das Herz und das Gehirn betroffen. Die Erkrankung ist in entwickelten Industrieländern relativ selten geworden, in Entwicklungsländern jedoch immer noch ein Problem.


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Entstehung

Das rheumatische Fieber ist eine Erkrankung des Kindes und Jugendalters. Es tritt meist zwischen dem 8. und 18. Lebensjahr auf.

Typischerweise geht ihm 1-4 Wochen zuvor ein Infekt mit ß-hämolysierenden Streptokokken (meist im Nasenrachenraum) voraus. Es werden durch sie ausgelöst Antikörper produziert, die gegen körpereigene Substanzen gerichtet sind. Eine genetische Disposition (HLA-Dr4 und -Dr2) spielt eine entscheidende Rolle.

Klinik

Die Beschwerden im Prodromalstadium sind typischerweise die einer Halsentzündung mit Schluckbeschwerden, „Stippchen“ und Belägen, die auf eine bakterielle Genese schließen lassen. In diesem Stadium können durch einen Rachenabstrich die  ß-hämolysierenden Streptokokken nachgewiesen werden.

Symptome im rheumatischen Stadium sind

  • schmerzhafte Gelenkschwellungen (Arthritis), oft von Gelenk zu Gelenk springend. Besonders große Gelenke sind betroffen; typisch sind schmerzhafte Schwellungen an den Sprunggelenken.
  • Leistungsschwäche durch Entzündung des Herzens (rheumatische Karditis): sie tritt in etwa der Hälfte der Fälle auf und beinhaltet vor allem eine Klappenendokarditis mit häufiger Entwickung einer Mitralinsuffizienz,
  • Chorea minor (Veitstanz) als Zeichen einer Gehirnbeteiligung mit Befall der Stammganglien (in 15% der Fälle).

Die Prognose hängt meist vom Verlauf der Karditis ab. Es besteht eine hohe Rezidivgefahr.

Therapie

Im akuten Stadium einer bakteriellen Halsentzündung sind Antibiotika (Penicilline) indiziert. Bei Beginn der rheumatoiden Symptomatik wird meist eine Kombination von Penicillin (zur Unterbindung des Antigennachschubs), eines Antiphlogisticums (hochdosiert Acetylsalizylsäure) und von Prednisolon gewählt. Wegen der Rezidivgefahr wird eine Langzeitprophylaxe mit Penicillin bis zum 25. Lebensjahr als erforderlich angesehen.

Verweise