HCV

Artikel aktualisiert am 23. Juni 2023

HCV ist die Abkürzung für Hepatitis-C-Virus. Es verursacht eine virale Leberentzündung (Hepatitis), die in über 80% der Fälle chronisch verläuft.


Das Virus

HCV ist ein RNA-Virus und gehört zu den Flaviviridae. Es ist direkt zytopathogen (wie HDV) und führt (oft phasenhaft) zu Zelluntergängen von Hepatozyten.

Die Virus-RNA kodiert für ein Polyprotein von etwa 3011 Aminosäuren, das von der Wirtszelle gebildet und anschließend durch Proteasen des Virus und der Wirtszelle aufgespalten wird [3].

Das N-terminale Ende des Proteins beinhaltet Stukturproteine des Virus (Core, E1, E2, p7). Das Core-Protein bildet das Capsid, welches das Virusgenom umschließt. Außen herum liegt die Virushülle, in der die Glykoproteine E1 und E2 eingebaut sind. P7 ist ein kleines nichtstrukturell wirkendes Polypeptid, das für den Zusammenbau des Virions erforderlich ist [4].

An seinem C-terminalen Ende enthält das Polyprotein die Nicht-Struktur-Proteine NS2, NS3, NS4A, NS4B, NS5A und NS5B, wovon NS2 und NS3 Enzyme (virale Proteasen) sind und NS4 und NS5 für die Virusreplikation und -freisetzung wesentliche Funktionen ausüben. NS4B wird als zentraler Organisator des HCV-Replikase-Komplexes und NS5A als RNA-bindendes Protein und NS5B eine RNA-Polymerase, die für die RNA-Vermehrung und -freisetzung erforderlich ist, angesehen [5]. Moderne Protease- und Polypmeraseinhibitoren greifen (als „direct acting antiviral agents“, DAAs) an diesen Nichtstrukturproteinen an (s. u.).

Typen

Es wurden bisher 6 verschiedene Genotypen unterschieden. Klassifikation nach Simmonds: 1a, 1b, 2a, 2b, 3a, 3b, 4, 5, 6. In Europa kommen hauptsächlich die Typen 1 u. 2 vor. Die Typeneinteilung ändert sich; inzwischen gibt es 11 Hauptgenotypen von HCV mit 15 verschiedenen Subtypen. (1)Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2021 Jan;256:287-296. doi: 10.1016/j.ejogrb.2020.11.052

Mehr dazu siehe hier.


→ Über facebook informieren wir Sie über Neues auf unseren Seiten!


Verweise

Literatur

Literatur
1 Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2021 Jan;256:287-296. doi: 10.1016/j.ejogrb.2020.11.052