Chronische Pankreatitis in Bildern

Artikel aktualisiert am 23. Dezember 2022

Die Seite „Chronische Pankreatitis in Bildern“ vermittelt einen Eindruck über die Veränderungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) bei einer lang anhaltenden Entzündung sowie über interventionelle Maßnahmen. Hier sind Befunde bildgebender Verfahren, wie der Sonographie, ERCP und Computertomographie, zusammengestellt.

Medizin in Bildern.
Die Bauchspeicheldrüse
Pankreatitis – einfach erklärt


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Aspekt

Livedo reticularis der Bauchhaut durch Wärmflaschen bei chronischer PankreatitisEine chronische Pankreatitis kann erhebliche Beschwerden bereiten, die sich vor allem bei der Einnahme einer Mahlzeit manifestieren und weiter verstärken können. Ein Teilaspekt ist die Entzündung selbst, wenn sie das Sonnengeflecht einbezieht, ein anderer Faktor sind Blähungen, die bei einer Verdauungsinsuffizienz auftreten. Oft bessern sich die Schmerzen bei Wärme.

Hier ist es durch die Anwendung von Heizkissen zu einer Melanose der Bauchhaut gekommen (Livedo reticularis). Wegen der Verdauungsinsuffizienz zusammen mit der (wegen der erwartbaren Schmerzen) geringen Nahrungsaufnahme ist es zudem zu einer deutlichen Verminderung des subkutanen Fetts gekommen.

Sonographie

Sonographie.

Kalzifizierende Pankreatitis

Chronische Pankreatitis verkalkendOberbauchquerschnitt (Schallkopf quer über der Mitte des Oberbauchs) durch der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Multiple Verkalkungen im Organ (kleine helle Flecken im grünen Bereich mit dorsalem Schallschatten) und der stark erweiterte Hauptausführgang der Bauchspeicheldrüse (Ductus pancreaticus, zwischen den grünen Parenchymanteilen) sind eindeutige Zeichen einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Unterhalb des Pankreaskopfs befindet sich der Zusammenfluss (Confluens) der Mesenterialvene (V. mesenterica), die Blut aus dem Darm führt, und der Milzvene (V. lienalis).

 

Chronische Pankreatitis sonographischSonographischer Oberbauchquerschnitt mit Duplexsonographie der Oberbauchgefäße: Chronisch kalzifizierte Pankreatitis mit starker Erweiterung des Hauptgangs (Ductus pancreaticus). Eine solche Erweiterung gilt als praktisch beweisend für eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung; sie führt zu einer Retraktion funktionsfähigen Gewebes und damit zu einer Gangerweiterung.

Chronische Pankreatitis.

Pankreaspseudozyste

Pankreaspseudozyste sonographischOberbauchquerschnitt mit Darstellung einer riesigen Pseudozyste des Pankreas (oft nur als Pankreaszyste bezeichnet). Das Pankreasorgan selbst liegt kaudal und wird in dieser Position durch den Schallkopf nicht erfasst. „Reife“ Zysten, wie diese, entwickeln einen narbig-derbe Berandung (heller, reflexreicher Rand), den frische Pseudozysten noch nicht aufweisen. In dieser Phase hat die Gefahr einer Ruptur nachgelassen, und jetzt kann eine endoskopische Zystendrainage etwas sicherer durchgeführt werden.

Pankreaspseudozyste.
Chronische Pankreatitis.

ERCP

ERCP.

Chronische Pankreatitis

Chronische Pankreatitis ERCPBei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung wird das Organ allmählich aufgebraucht; das Gewebe (Parenchym) zieht sich zurück. Entsprechend erweitert sich der Ausführgang. Hier wurde die Erweiterung des Hauptausführgangs der Bauchspeicheldrüse (Ductus pancreaticus) durch eine retrograde Kontrastmittelinjektion bei einer ERP (endoskopische retrograde Pankreaticographie) sichtbar gemacht. Nebenäste erster Ordnung weisen sakkuläre Ausweitungen auf. Ursache in diesem Fall war eine alkoholisch bedingte chronische Pankreatitis.

Pankreaspseudozyste: endoskopische Drainage

Pankreaspseudozyste Punktion endoskopischGroße Pseudozyste im Pankreaskopf, die über den Pankreashauptgang durch ein Duodenoskop (ERCP-Gerät) kontrastiert wurde. Nun wird sie durch die Wand zum Zwölffingerdarm (transduodenal) punktiert. Eine solche Punktion und Kontrastierung kann auch Endosonographie-gestützt ohne vorherige Anfärbung erfolgen. Ziel in diesem Fall war eine endoskopische Drainage der Zystenflüssigkeit, damit die Pseudozyste zusammenfallen und verwachsen kann.

Pankreaspseudozyste endoskopische StenteinlagePankreaszyste drainiert RöntgenbildHier wird eine Drainage der obigen Pankreaspseudozyste durch endoskopische Einlage eines Stents angelegt. Ein Stentende liegt im Duodenum (Zwölffingerdarm), das andere im Zystenlumen, jeweils gekringelt, so dass der Stent nicht herausrutschen kann. Das Endoskop, über das der Stent eingelegt wurde, ist entfernt und das Kontrastmittel abgeflossen. Die Darmschlingen enthalten noch viel insuffliertes Gas (hell), das wegen der nötigen Sicht im Zwölffingerdarm während der Manipulationen eingebracht wurde. Es wird rasch von der Darmwand resorbiert und geht ab.

Computertomographie, CT

Computertomographie.

Chronische Pankreatitis mit Pseudozyste

Pankreaspseudozyste CTErkennbar sind auf dem computertomographischen Bild

  • eine große Pankreaspseudozyste, die dem Pankreasschwanz aufsitzt und den Magen imprimiert, sowie
  • Verkalkungen (helle Flecken) im Drüsengewebe (Parenchym) der Bauchspeicheldrüse bei chronischer Pankreatitis.

Es bietet sich bei dieser Konstellation an, die Zyste, die der Magenwand eng anliegt, vom Magen aus zu drainieren.Chronische Pankreatitis in Bildern


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Verweise

Chronische Pankreatitis in Bildern


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).