Das Blut

Artikel aktualisiert am 9. Januar 2018

Blut ist eine komplex zusammengesetzte Körperflüssigkeit, die im Blutgefäßsystem durch die Pumpkraft des Herzens kreist.


Aufgaben

Das Blut versorgt den Körper mit Nährstoffen, Sauerstoff, Botenstoffen (Hormone, Mediatoren) und Abwehrkörper (Antikörper). Es transportiert andererseits auch Stoffwechselprodukte (so vor allem Harnstoff, Harnsäure, CO2), toxische und fremde Substanzen (auch Medikamente, industrielle und Umweltgifte) zu den Entgiftungs- und Ausscheidungsorganen (Leber, Nieren und Lungen). Mit dem Blut verbreiten sich auch Krankheitserreger (Bakterien und Viren).

Blut und Blutdruck

Das Blutvolumen beträgt etwa 5 Liter. Die Menge korreliert in etwa mit dem Fassungsvermögen des Blutgefäßsystems.

Zusammensetzung des Bluts

Das Blut besteht aus Zellen und Blutflüssigkeit (korpuskuläre und nicht-korpuskuläre Komponenten). Die korpuskulären Elemente setzen sich aus den weißen und roten Blutkörperchen (Leukozyten und Erythrozyten) und den Blutplättchen (Thrombozyten) zusammen. Die nicht korpuskuläre Fraktion ist das Blutplasma. Beide Fraktionen werden bei der Bestimmung des Hämatokrits durch Zentrifugation weitgehend voneinander getrennt; der Überstand im Hämatokritröhrchen ist das „Plasma“.

Durch Auslösung einer Gerinnung im Plasma entsteht Fibrin; wird es entfernt, bleibt das „Serum“ übrig.

Im Plasma werden die Gerinnungsfaktoren bestimmt, im Serum die übrigen Parameter des Bluts (s. u.).

Blutzellen

Die Blutzellen setzen sich aus verschiedenen Zelltypen zusammen. Sie haben sehr unterschiedliche Funktionen:

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Funktion beim Sauerstofftransport (mit Hilfe des roten Blutfarbstoffs, des Hämoglobins),
  • Leukozyten (weiße Blutkörperchen), Funktion bei der Körperabwehr,
  • Thrombozyten (Blutplättchen), Funktion bei der Blutgerinnung zur Abdichtung verletzter Blutgefäße.

Das Differenzialblutbild ist eine Aufschlüsselung der verschiedenen Zelltypen. Es wird zur Diagnostik einer großen Anzahl von Krankheiten bestimmt.

Nichtkorpuskuläre Komponente

Blutplasma ist die flüssige Komponente des Bluts, die man nach Entfernung der Blutkörperchen durch Zentrifugation erhält.

Für manche Untersuchungen, wie das Blutbild oder die Bestimmung des INR oder Quick-Werts, die Bestimmung von Fibrinogen und anderer Gerinnungsfaktoren wird Plasma verwendet. Damit es bis zur Untersuchung nicht spontan gerinnt, wird ihm Kalzium entzogen (z. B. mit Hilfe von Oxalat oder Zitrat).

Serum ist Blutplasma, dem durch Gerinnung Fibrinogen entzogen worden ist. Es bleibt übrig, wenn Blut zur Gerinnung gebracht und das Gerinnsel von der restlichen Blutflüssigkeit durch Labormethoden (z. B. durch Zentrifugation) getrennt worden ist.

Für die meisten Laboruntersuchungen, wie die Bestimmung von Leberwerten, Nierenwerten oder Elektrolyten wird Serum verwendet.

Verweise