Adnexitis

Artikel aktualisiert am 5. November 2018

Die Adnexitis ist eine Entzündung der Adnexe (Tube, Ovar) der Frau. Sie ist eine nicht zu seltene Ursache von Bauchschmerzen.


Ursachen

Infektionserreger sind meist Chlamydien, weniger häufig auch andere Keime wie Mykoplasmen, Coli-Bakterien, Gonokokken u. a.

Differenzialdiagnosen

Folgende Diagnosen kommen häufig als Differenzialdiagnosen in Betracht:

Jede Art einer infektiösen Enteritis kann Differenzialdiagnose einer akuten Adnexitis sein.

Gelegentlich verursacht eine schwelende Adnexitis nur intermittierende Beschwerden. Auch kann sie eine unspezifische Allgemeinsymptomatik, wie rheumatische Beschwerden, unerklärte Fieberschübe, starke Abgeschlagenheit oder eine Thrombozytose veranlassen. Die Diagnose wird dann im Rahmen einer Fokussuche gefunden.

Diagnostik

Anamnese: sollte auch auf die Differenzialdiagnosen gerichtet sein (s.o.)
Klinische Untersuchung: Schmerzauslösung, gyn. Untersuchung
Labor: akute Entzündungsparameter (wie Leukozytose, CRP-Erhöhung), ß-HCG (zum Ausschluss einer Extrauteringravidität)

Technische Untersuchungen: Sonographie, gynäkologische Endosonographie, ggf. MRT oder CT: Diagnostik von Komplikationen wie Pyosalpinx, Tuboovarialabszess, Douglasabszess.

Verlauf

  • Oft akuter Beginn: akute Adnexitis, einseitig oder beidseitig) mit rechts- oder linksseitigen Unterbauchschmerzen. Übergang in Pyosalpinx bzw Tuboovarialabszess möglich (Eiteransammlung in der Tube, meist Op-Indikation), auch Peritonitis und Sepsis möglich.
  • Bei mangelhafter Ausheilung: Übergang in chronischen Verlauf, chronische Adnexitis mit oft nur noch geringen und unbestimmten Beschwerden im Unterbauch mit Unfruchtbarkeit und Verwachsungen (Briden, in die auch der Darm einbezogen sein kann, dann auch krampfartige Bauchschmerzen, Subileus und Ileus möglich)

Therapie

Die Behandlung im akuten Stadium stützt sich auf Antibiotika.

  • Tetracycline (zielen auf Chlamydien und Mykoplasmen),
  • Fluochinolone (wie Ciprofloxacin oder Levofloxacin, zielen auf ein breites Spektrum grampositiver und -negativer Bakterien),
  • bei Therapieversagen auch Metronidazol und Cephalosporine.

Nichtsteroidale Antiphlogistica (wie Ibuprofen oder Diclofenac) dienen zur Unterdrückung der Entzündungsreaktion und zur Beschwerdelinderung.

Eiterbildungen oder eine Peritonitis können zu einer chirurgischen Exploration Anlass geben.

Bei chronischer Adnexitis besteht eine insgesamt schwierige Therapiesituation, da Antibiotika nicht immer zu einer Symptomlinderung führen. Eine Symptomlinderung kann mit NSAR versucht werden. Ggf. kommt eine operative Behandlung der häufigen Unfruchtbarkeit in Betracht. Wenn im Rahmen der chronischen Entzündung Verwachsungen im Bauchraum auftreten, die Bauchschmerzen verursachen, kann in Einzelfällen eine operative Lösung von Briden helfen.


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Verweise