Spurenelemente

Artikel aktualisiert am 13. Juni 2019

Spurenelemente gehören zur gesunden Ernährung hinzu. Sie werden im Stoffwechsel zur Funktionsfähigkeit von Enzymen und damit zum normalen Ablauf von Energiebereitstellung, körperlichen Aufbau- und Abbauprozessen und Entgiftungs- und Abwehrvorgängen benötigt.


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Spurenelemente als Supplemente zur Nahrung

Die Nahrung setzt sich zusammen aus

  • Energie liefernden Bestandteilen,
  • stoffwechselaktiven Stoffen (Vitamine, Spurenelemente) und
  • Ballaststoffen.

Sie sollte bei ausgelichener Ernährung alle lebenswichtigen Bestandteile enthalten. Dazu gehören essentielle Aminosäuren, essentielle Fettsäuren, Vitamine, Metalle und Spurenelemente.

Anorganika, Spurenelemente

Die Angaben zu den einzelnen Elektrolyten und Spurenelementen stellen Anhaltspunkte dar. Der Bedarf kann in der Schwangerschaft, beim Sport und der Rekonvaleszenz erhöht sein. Bei Übersupplementierung können bei einigen Substanzen toxische Effekte auftreten.

Kalzium

Kalzium ist kein eigentliches Spurenelement, da es im Gramm-Bereich benötigt wird. Es wird häufig dennoch in dieser Rubrik abgehandelt.

  • Funktion: Knochenaufbau,
  • Bedarf: 1-1,2 g/Tag
  • Enthalten in: in Milch und Milchprodukten (100 ml Milch enthalten 120 mg, 100 g Käse 800 – 1200 mg Ca)

→ Mehr zu Kalzium siehe hier.

Eisen

Eisen ist kein eigentliches Spurenelement, da es in größeren Milligramm-Mengen benötigt wird. Es wird häufig dennoch in dieser Rubrik abgehandelt.

  • Funktion: Blutbildung, Bestandteil des Hämoglobins (damit beteiligt am Sauerstofftransport) und des Myoglobins (damit beteiligt an der Sauerstoffreserve des Muskels). Eisen enthaltende Enzyme sind an der Vitamin-A-Synthese aus ß-Karotin und an der Kollagensynthese beteiligt. Eisen ist in Cytochromen enthalten und damit u. a. an der Endoxidation des Wasserstoffs und der Energiegewinnung der Zelle beteiligt.
  • Bedarf: 10 mg/d, Frauen vor der Menopause 15 mg/d
  • Enthalten in: Fleisch, Wurst, Weizenkeime, Hirse, Linsen, Erbsen, Spinat, weiße Bohnen u. a.
  • Mangelerscheinungen: Anämie (mit den Folgen der Leistungsinsuffizienz, Luftnot, Herzinsuffizienz u. a.). Eisen wird zusammen mit Ascorbinsäure leichter resorbiert.
  • Regulation des Körpereisens: sie erfolgt alleine durch die Dünndarmmukosa (Mukosabarriere); eine Ausscheidung erfolgt nur durch Blut- und Zellverlust (überwiegend durch den Darm, bei Frauen vor der Menopause durch die Regelblutung). Eine Störung der Regulation des Eisengehalts führt zur Hämochromatose. Eine mangelhafte Aufnahme kann bei Dünndarmerkrankungen zustande kommen (z.B. bei der Sprue).

→ Mehr siehe unter Eisenstoffwechsel

Kupfer

  • Funktion: bei der Blutbildung, im Zentralnervensystem, beim Stoffwechsel der Pigmente
  • Bedarf: 1 – 1,5 mg/d
  • Enthalten in: Schokolade (!), Nüssen, Hummer, Krebsen
  • Mangelerscheinungen: sehr selten (bei langer unausgewogener künstlicher Ernährung) Anämie, Immunschwäche
  • Kupferspeicherkrankheit: Morbus Wilson (Kupfer kann von der Leber nicht ausgeschieden werden und sammelt sich daher im Körper an mit den Hauptfolgen einer Leberzirrhose und neurologsicher Störungen)

→ Mehr siehe unter Kupferstoffwechsel.

Zink

  • Funktion: Zink spielt bei der Immunabwehr, der Stabilisierung der Nukleinsäurestruktur und beim Vitamin-A-Stoffwechsel eine wichtige Rolle; es ist Bestandteil der DNA-Polymerase; vielfältige weitere Funktionen
  • Bedarf: 7-10 mg/d
  • Enthalten in: ausreichend in den meisten Nahrungsmitteln, wenig in Kuhmilch und den meisten Gemüsen. Viele pflanzliche Nahrungsmittel enthalten Phytinsäure, die Zink komplexiert und so an der Resorption hindert. Vegetarische Kost kann zu einem relativen Zinkmangel führen.
  • Mangelerscheinungen (ab einer Konzentration im Serum von unter 0,7 mg/l): Haarausfall, brüchige und weißfleckige Nägel, Hautinfektionen (z. B. Pilz), allgemeine Retardierung und Abwehrschwäche bei Kindern, Sehstörungen, Geschmacksstörungen, Antriebsschwäche u. a.
  • Therapie des Zinkmangels (z. B. häufig bei einer chronisch entzündlichen Darmkrankheit) mit einer organischen Zinkverbindung (z. B. Zink-Histidin), maximale Zufuhr bis ca. 30 mg/Tag, Hemmung der Kupferaufnahme (bei Morbus Wilson daher therapeutisch eingesetzt. Daneben sollte auch der Eisenspiegel im Blut kontroliert werden.

Selen

  • Funktion: Bestandteil der Glutathionperoxidase, damit beteiligt an der Entgiftung freier Radikale.
  • Bedarf: 30-70 µg/d.
  • Enthalten in: z. B. Fisch, Eigelb, Fleisch, Leber, Getreideprodukten, Nüssen.
  • Mangelerscheinungen: fraglich Krebsentstehung, mangelhafte Spermiogenese, schuppende Haut (daher ist Selen manchmal in Shampoos enthalten)

Kobalt

  • Funktion: als Bestandteil von Vitamin B12 beteiligt an der Bildung von Erythrozyten, trägt zur Aktivität der Superoxiddismutase bei und dadurch zur Entgiftung von H2O2.
  • Bedarf: wird durch Vitamin-B12 zugeführt.
  • Enthalten in: Kobalt ist Bestandteil von Vitamin B12 und damit enthalten in Fleisch, Leber, Nieren, Herz, Fisch, Milch, Eiern u.a..
  • Mangelerscheinungen: Anämie, komplexe zentralnervöse Symptomatik

Jod

  • Funktion: Stoffwechselanregung (über die jodhaltigen Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin)
  • Bedarf: ca 200 µg/Tag
  • Enthalten in: Meeresfischen, jodiertem Speisesalz.
  • Mangelerscheinungen: Mangel an Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose, Myxödem). In Jodmangelgebieten (meist Gebirgsgegenden) entwickelt sich häufig eine Knotenstruma (Kropf).

Zu Ballaststoffe siehe hier.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).