Lebenserwartung bei Zuckerkrankheit

Artikel aktualisiert am 29. März 2023

Die Lebenserwartung bei Zuckerkrankheit ist statistisch eingeschränkt. Menschen, die an Diabetes leiden, sind hinsichtlich schwerwiegender Komplikationen gefährdet, besonders durch eine akute Blutzuckerentgleisung und durch Spätfolgen wie Sehstörungen bis hin zur Blindheit, Niereninsuffizienz bis hin zur Urämie, Gefühlsstörungen, Fettleber, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt.

Laut einer populationsbasierten Studie in Italien übersteigt die Zahl der neu entdeckten Diabetiker die Todesrate, so dass die Gesamtzahl der Diabetiker stetig ansteigt. Parallel steigt die Zahl der stark Übergewichtigen, was als Ursache des Anstiegs der Zuckerkranken anzusehen ist. (1)Diabet Med. 2012 Mar;29(3):385-92 Ein ähnliches Ergebnis zeigt eine britische Studie, die eine Abnahme der Sterberate, aber eine Zunahme der Diabetes-Prävalenz feststellt. (2)Postgrad Med J. 2012 Dec;88(1046):679-83. DOI: 10.1136/postgradmedj-2012-130877

Lebenserwartung: Nimmt man alle Diabetiker zusammen, so ist die durchschnittliche Lebenserwartung wegen häufig schlechter Einstellung bzw. schlechter Compliance („Gehorsam“ gegenüber den therapeutischen Empfehlungen) und dem dadurch bedingten erhöhten Risiko für Akutkomplikationen und Spätfolgen in einer britischen Studie um über 8 Jahre verringert. (3)Postgrad Med J. 2012 Dec;88(1046):679-83. DOI: 10.1136/postgradmedj-2012-130877 Einen großen Anteil an der Zunahme von Diabetikern hat die Zunahme der Adipositas und die Abnahme körperlicher Bewegung. Selbst die Zeit vor dem Fernseher ist korreliert mit Verlust von Lebenszeit, wie Untersuchungen ergeben haben. (4)Br J Sports Med. 2012 Oct;46(13):927-30 Dies gilt bereits für Kinder vorm Fernseher, bei denen ein erhöhtes Risiko für Übergewichtigkeit festgestellt wurde. (5)Pediatrics. 2002 Jun;109(6):1028-35

Diabetiker haben bei guter therapeutischer Einstellung jedoch heute eine praktisch normale Lebenserwartung; Voraussetzung ist allerdings eine gesunde Lebensführung, eine optimale medikamentöse Einstellung und eine gute Compliance (Befolgung der Behandlungsratschläge).


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Verweise

 

Literatur

Literatur
1Diabet Med. 2012 Mar;29(3):385-92
2Postgrad Med J. 2012 Dec;88(1046):679-83. DOI: 10.1136/postgradmedj-2012-130877
3Postgrad Med J. 2012 Dec;88(1046):679-83. DOI: 10.1136/postgradmedj-2012-130877
4Br J Sports Med. 2012 Oct;46(13):927-30
5Pediatrics. 2002 Jun;109(6):1028-35