Vorbereitung zur Darmspiegelung

Artikel aktualisiert am 18. Mai 2017

Die Vorbereitung zur Darmspiegelung beinhaltet eine verständliche Aufklärung, das Angebot einer Sedierung (Schlafspritze) und die Vorbereitung des Darms selbst (Darmreinigung).


Darmreinigung

Die Vorbereitung zur Darmspiegelung (Koloskopie) umfasst

  • eine diätetische Einschränkung für etwa 3-5 Tage: keine Körner und Kerne in Brot, Obst oder Gemüse; sie können den Saugkanal des Endoskops verstopfen.
  • die Abführmaßnahme (siehe hier).

Vorbereitungen zur Senkung von Komplikationen

Die Klärung weiterer Fragen dienen der Sicherheit der Untersuchung.

  • Gerinnungswerte: Im Falle der geplanten Entfernung eines Polypen (Polypektomie) sollten die Gerinnungswerte und das Ausgangs-Hb bekannt sein. Ist das Risiko einer Blutung erhöht und steht eine Polypektomie an, so ist je nach Bedingung eine Vorsorge zur Blutstillung (inkl. Möglichkeit zu einer operativen Therapie) und zum Blutersatz zu treffen.
  • Medikamenteneinnahme:
    • Für den Fall der Einnahme von Medikamenten ist zu berücksichtigen, dass während der Darmreinigung Medikamente nicht oder nur unzureichend aufgenommen werden, so auch Antikonzeptiva und Gerinnungshemmer. Dazu sollte der behandelnde Arzt beraten.
    • Für den Fall der Einnahme von Gerinnungshemmern sollte geklärt werden, ob sie rechtzeitig vor der Untersuchung abgesetzt werden dürfen, um das Risiko einer Blutung bei Entnahme von Gewebsproben (Biopsie) oder eines eventuell aufgefundenen Schleimhautpolypen während der Endoskopie zu senken. Ass sollte beispielsweise 3-5 Tage zuvor abgesetzt werden, Coumarine (z. B. Marcumar, Falithrom) sollten lange genug pausiert werden, ggf. sollte eine Überbrückung mit Heparinen erfolgen, die selbst jedoch auch kurzfristig abgesetzt werden sollten, wenn die vom behandelnden Arzt erlaubt wird.
  • Stationäre Vorbereitung und Untersuchung: Bei schwerer kranken Patienten wäre die Frage zu klären, ob Darmreinigung und Untersuchung besser unter stationären Bedingungen stattfinden sollten.
  • Allergische Reaktionsbereitschaft: Bei Patienten mit Allergien eine Beratung zu einer eventuell notwendig werdenden allergischen oder sonstigen adversen Reaktionen auf z. B. Sedierungmedikamente und eine entsprechende Vorbereitung für eventuelle Komplikationen.
  • Krankheiten des Patienten: Bei verschiedenen Grundkrankheiten des Patienten ist besondere Vorsorge bezüglich Überwachung und Medikamentenzufuhr zu treffen, so beispielsweise bei einer schweren koronaren Herzkrankheit, bei schwerer Hypertonie, bei Herzrhythmusstörungen oder beim Diabetes mellitus. Spezielle Absprachen müssen in einer Schwangerschaft mit dem betreuenden Gynäkologen getroffen werden. Dazu siehe hier.

Verweise