Ulcus recti simplex

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[vc_row][vc_column][vc_column_text]Ulcus recti simplex (engl. solitary rectal ulcer syndrome, SRUS) bedeutet solitäres Geschwür im unteren Mastdarm. Es ist eine Komplikation des obstruktiven Defäkationssyndroms (ODS).

Entstehung

Das solitäre rektale Geschwür ist assoziiert mit einem offenen oder okkulten Analprolaps (Rektalprolaps). Als Genese des Ulcus recti simplex wird eine mechanische Beanspruchung bei der Defäkation vermutet. Wegen seiner bevorzugten Lage direkt gegenüber dem inneren Eingang zum Analkanal kommt es dort durch Pressen zu einer Vorwölbung der Rektumschleimhaut (rektale Intussuszeption), die gegenüber dem Darmausgang zu liegen kommt. Dies führt zu einer mechanischen Alteration und schließlich einem Druckgeschwür. Grundlage ist in der Regel eine Schwäche des Bindegewebes im Beckenbereich. Sie ist auch mit einer Stuhlinkontinenz assoziiert, die vermutlich durch eine Schädigung des Pudendus-Nerven zustande kommt. (1)Clin Gastroenterol. 1986 Oct;15(4):985-10029

Diagnostik

Wenn lediglich ein okkulter, intermittierender Analprolaps besteht, kann u. U. das endoskopische Bild eines solitären Geschwürs schwierig zu deuten sein. Es muss jedoch der Verdacht auf einen Analprolaps geäußert und ihm diagnostisch nachgegangen werden. Die wichtigste diagnostische Maßnahme ist eine Defäkographie, bei der sich die zu vermutende Rektozele nachweisen lässt. Eine anale Manometrie lässt eine oft assoziierte Inkontinenz erkennen und eine Pudendus-Untersuchung (Messung der Nervenleitgeschwindigkeit) ihre zugrunde liegende Ursache

Behandlung

Ohne genaue Diagnose wird häufig versucht, mit lokalen antientzündlochen Maßnahmen das Ulkus zum Abheilen zu bringen. Dies ist meist jedoch wenig erfolgreich; so dass deshalb gelegentlich auch an ein malignes Geschwür gedacht wird.

Das Ulcus recti simplex verläuft chronisch, solange die eigentliche Ursache nicht behoben ist. Erst eine erfolgreiche Behandlung des Rektalprolapses (Analprolaps), z. B. durch eine Rektopexie, bringt das Gescwür zur Heilung. (2)G Chir. 1996 Jun-Jul;17(6-7):320-2. PMID: 9241322. (3)J Med Case Rep. 2013 May 30;7:133. DOI: 10.1186/1752-1947-7-133.


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Verweise



Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

 

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Literatur[+]