Blind-Loop-Syndrom

Artikel aktualisiert am 3. November 2020

Blind-Loop-Syndrom bedeutet Syndrom der blinden Schlinge. Die Symptomatik kommt in der Folge einer operativ angelegten blind endenden Dünndarmschlinge zustande. Eine blinde Schlinge entsteht bzw. entstand beispielsweise durch eine Magenresektion nach Billroth II (BII-Resektion) oder durch Ausschaltung einer kranken Dünndarmschlinge bei stenosierendem Morbus Crohn. (1)Eur J Gastroenterol Hepatol. 2019 Nov;31(11):1370-1375. doi: 10.1097/MEG.0000000000001551. PMID: … Continue reading (2)World J Gastroenterol. 2010 Jun 28;16(24):2978-90. doi: 10.3748/wjg.v16.i24.2978. PMID: 20572300; … Continue reading

Die Symptomatik und Therapie entspricht im Wesentlichen der einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms aus anderen Gründen (siehe dort).


Symptomatik

In der blind endenden Dünndarmschlinge können sich Bakterienkolonien bilden, die durch ihren Stoffwechsel und durch Enterotoxine zu verschiedenen und verschieden stark ausgebildeten Symptomen führen können:

Diagnostik

Das Blind-Loop-Syndrom gelangt durch die Symptomatik (s. o.) in Kenntnis der Anamnese einer operativ angelegten blinden Schlinge ins Blickfeld der Differenzialdiagnosen. Die Diagnose lässt sich bestätigen durch

  • einen direkten Nachweis der bakteriellen Besiedlung durch Entnahme einer Probe der in der Schlinge befindlichen Flüssigkeit im Rahmen einer Endoskopie, was durch Kontamination problematisch ist,
  • einen indirekten Nachweis durch H2-Atemtests.

Therapie

Eine Behandlung mit Antibiotika (z. B. Metronidazol, Ciprofloxacin, Rifaximin) und Prokinetika kann zu einer Besserung führen. Es kommt jedoch häufig zu einem Relaps, die durch gelegentlich zu einer Dauerbehandlung mit einem Antibiotikum veranlasst. Ansonsten ist eine operative Revision mit Entfernung oder Verkürzung der blinden Schlinge zu diskutieren.

Mehr dazu siehe hier.


→ Auf facebook informieren wir Sie über Neues auf unseren Seiten!
→ Verstehen und verwalten Sie Ihre Laborwerte mit der
Labor-App Blutwerte PRO!


Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

 

Literatur

Literatur
1Eur J Gastroenterol Hepatol. 2019 Nov;31(11):1370-1375. doi: 10.1097/MEG.0000000000001551. PMID: 31567617.
2World J Gastroenterol. 2010 Jun 28;16(24):2978-90. doi: 10.3748/wjg.v16.i24.2978. PMID: 20572300; PMCID: PMC2890937.