Proktologische Untersuchung

Artikel aktualisiert am 7. März 2019


Proktologische Untersuchungsmethoden

Die proktologische Untersuchung beinhaltet

  1. die äußere Inspektion, bei der u. a. folgende Veränderungen festgestellt werden können: ein Hautekzem, Condylomata accuminata (Feigwarzen), eine äußere Fistelöffnung, Marisken, blutiger oder schleimiger Ausfluss, eine nach außen reichende Analfissur, ein Pilonidalabszess, äußere Hämorrhoiden, ein Analprolaps oder Rektumprolaps, eine Beckenbodensenkung, ein nach außen wachsendes Analkarzinom.
  2. die digitale Untersuchung, bei der u. a. folgende Veränderungen festgestellt werden können: ein normaler, zu geringer oder zu straffer Sphinktertonus (ohne und mit Kneifen), eine Schmerzhaftigkeit, eine narbige oder tumoröse Enge, innerliche Knötchen oder Polypen, ein Tumor im Rektum, Blut am Fingerling, eine Schmerzhaftigkeit an der Steißbeinspitze (Cockzygodynie), eine Vergrößerung oder ein Tumor der Prostata beim Mann, eine Raumforderung im Uterus- oder Adnexbereich bei der Frau.
  3. die endoskopische Untersuchung, die bei jeder Koloskopie mit erfolgt, die aber auch mit dem Proktoskop eine eigenständige Untersuchung darstellt (siehe auch unter Rektoskopie). Bei ihr können u. a. folgende Veränderungen festgestellt werden: Hämorrhoiden (mit Gradeinteilung), eine Fissur, eine Raumforderung im Analkanal, eine Raumforderung im Rektum, prominente oder hypertrophierte Analpapillen (Differenzialdiagnose zu einem Analkarzinom bei palpablem Knötchen), Polypen, eine innere Fistelöffnung, innerliche Feigwarzen, eine blutige Entzündung (z. B. bei Proctitis ulcerosa), ein Ulcus recti simplex, „Hasenküttelchen“ im Darmlumen als Hinweis auf höher gelegene Divertikel, Fremdkörper. Die Endoskopie ermöglicht die Entnahme von Gewebeproben und die Abtragung von Schleimhautpolypen (Polypektomie).
  4. spezielle Untersuchungsmethoden: Zu ihnen gehören
    1. die Sphinktermanometrie zur Messung des Sphincterverschlussdrucks z. B. bei Verdacht auf eine Sphincterinsuffizienz oder zur Prüfung des Behandlungserfolgs einer Biofeedback-Therapie der Sphincterkraft,
    2. die Messung der „Nervus-pudendus-Latenzzeit“ zur Prüfung der Innervation des analen Sphincters und des Beckenbodens z. B. zur Abklärung der Ursache einer Stuhlinkontinenz,
    3. anale und rektale Endosonographie zur Erkennung z. B. von Fisteln, Abszessen und Tumoren im Darmausgangsbereich,
    4. die Defäkographie: sie ist eine radiologische Untersuchungsmethode zur Beurteilung der Stuhlentleerung z. B. bei schwerer Obstipation und bedarf besonderer Vorrichtungen und Erfahrung. Sie ist für die Indikation spezieller therapeutischer Verfahren einschließlich bestimmter Operationsmethoden von großer Bedeutung.

Die ersten beiden dieser Untersuchungen können von jedem Allgemeinarzt, Internisten, Gastroenterologen, Chirurgen, Gynäkologen oder Urologen durchgeführt werden.


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Verweise

 


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