Obst und Gemüse
Artikel aktualisiert am 5. Mai 2022
Obst und Gemüse sind pflanzliche Produkte, die nicht in erster Linie der Kalorienzufuhr dienen und in der Ernährung besondere zusätzliche Aufgaben erfüllen. Sie erfüllen in der Ernährung besondere zusätzliche Aufgaben, indem sie die Geschmacksvielfalt erhöhen und die Grundnahrungsmittel ergänzen durch:
- Ballaststoffe
- Vitamine
- Elektrolyte (speziell Kalium)
- Spurenelemente
- Substanzen, die medizinische Wirkungen entfalten (Phytopharmaka)
Wenn nach Empfehlungen von Myplate.gov etwa die Hälfte einer Mahlzeit aus Obst und Gemüse besteht, hat dies eine relativ rasche günstige Auswirkung auf den gesamten Gesundheitsstatus eines Menschen. (1)Adv Nutr. 2012 Jul 1;3(4):506-16. DOI: 10.3945/an.112.002154. Dies gilt auch für eine entsprechende Essempfehlung für Menschen mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko. Eine Erhöhung der Aufnahme von Obst und Gemüse um 100 g/Tag über ein Jahr führte laut einer Untersuchung an 6647 Teilnehmern zu einer Abnahme der Triglyceride (-0,50 mg/dl), Glukose (-0,21 mg/dl ) und Körpergewicht (-0,11 kg ). (2)Eur J Clin Nutr. 2022 Apr 11. DOI: 10.1038/s41430-022-01124-3.
Günstige Effekte
Metabolisches Syndrom: Eine Metaanalyse von Studien besagt, dass Obst und Gemüse negativ mit der Entwicklung eines metabolischen Syndroms assoziiert ist (minus 19 und minus 11%). (3)Public Health Nutr. 2018 Jun;21(9):1693-1703. DOI: 10.1017/S1368980018000381.
Osteoporose postmenopausaler Frauen: Eine Metaanalyse zeigt, dass ein vermehrter Verzehr von Früchten und Gemüse nicht zu einem verstärkten Knochenabbau sondern eher zu einem Knochenschutz beiträgt. Die Risikominderung bei Fruchtverzehr wird mit 48% angegeben, die bei Gemüseverzehr mit 38%. (4)Food Funct. 2018 May 23;9(5):2607-2616. DOI: 10.1039/c8fo00205c.
Depression: Verzehr von Gemüse und Früchten schützen in gewissem Maße vor Depression; darauf weisen Beobachtungsstudien hin. In Kohortenstudien war pro 100 g erhöhte Aufnahme von Obst und von Gemüse das Risiko für Depressionen um 3 % reduziert. (5)Br J Nutr. 2018 May;119(10):1087-1101. DOI: 10.1017/S0007114518000697
Chronisch-obstruktive Lungenkrankheit (COPD): Eine Metaanalyse von Studien erbibt, dass Gemüse und Obst mit einem geringeren Risiko für eine COPD verbunden ist (minus 25%). (6)Biomed Res Int. 2020 Feb 21;2020:3783481. DOI: 10.1155/2020/3783481
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom): Laut einer Metaanalyse von Beobachtungsstudien besteht eine negative assoziation von Gemüse und Obst mit Bauchspeicheldrüsenkrebs (minus 24% und minus 27%). Prospektive Studien zeigten eine nur grenzwertige negative Assoziation (minus 10%). (7)Eur J Cancer Prev. 2016 May;25(3):196-205. DOI: 10.1097/CEJ.0000000000000171
Blasenkrebs: Früchte und Gemüse sind iner Studienauswertung zufolge mit einer signifikant geringeren Häufigkeit von Blasenkrabs assoziiert (minus 19% und minus 16%). (8)Eur J Cancer Prev. 2015 Nov;24(6):508-16. DOI: 10.1097/CEJ.0000000000000119
Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom): Eine Metaanalyse von Beobachtungsstudien weist ein reduziertes Risiko von Obst und Gemüse bezüglich Speiseröhrenkrebs auf (kombiniert minus 32%). (9)Eur J Nutr. 2014 Oct;53(7):1511-21. DOI: 10.1007/s00394-014-0656-5
Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC): Beobachtungsstudien besagen, dass Gemüse, nicht aber Obst, mit einem niedrigeren Risiko von Leberkrebs verbunden ist (minus 28%). (10)Gastroenterology. 2014 Nov;147(5):1031-42. DOI: 10.1053/j.gastro.2014.08.005
Darmpolypen: Eine Studie in Thailand ergibt eine Assoziation zwischen geringer Aufnahme von Früchten und Gemüse und dem Auftreten von Hochrisikodarmpolypen (4,39- und 8,64-fach). (11)Asian Pac J Cancer Prev. 2020 Sep 1;21(9):2733-2737. DOI: 10.31557/APJCP.2020.21.9.2733
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Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).
Literatur
↑1 | Adv Nutr. 2012 Jul 1;3(4):506-16. DOI: 10.3945/an.112.002154. |
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↑2 | Eur J Clin Nutr. 2022 Apr 11. DOI: 10.1038/s41430-022-01124-3. |
↑3 | Public Health Nutr. 2018 Jun;21(9):1693-1703. DOI: 10.1017/S1368980018000381. |
↑4 | Food Funct. 2018 May 23;9(5):2607-2616. DOI: 10.1039/c8fo00205c. |
↑5 | Br J Nutr. 2018 May;119(10):1087-1101. DOI: 10.1017/S0007114518000697 |
↑6 | Biomed Res Int. 2020 Feb 21;2020:3783481. DOI: 10.1155/2020/3783481 |
↑7 | Eur J Cancer Prev. 2016 May;25(3):196-205. DOI: 10.1097/CEJ.0000000000000171 |
↑8 | Eur J Cancer Prev. 2015 Nov;24(6):508-16. DOI: 10.1097/CEJ.0000000000000119 |
↑9 | Eur J Nutr. 2014 Oct;53(7):1511-21. DOI: 10.1007/s00394-014-0656-5 |
↑10 | Gastroenterology. 2014 Nov;147(5):1031-42. DOI: 10.1053/j.gastro.2014.08.005 |
↑11 | Asian Pac J Cancer Prev. 2020 Sep 1;21(9):2733-2737. DOI: 10.31557/APJCP.2020.21.9.2733 |