Laparoskopie

Artikel aktualisiert am 29. März 2019


Definition

Laparoskopie bedeutet Bauchspiegelung. Sie stellt eine Methode zur Untersuchung des inneren Bauchraums durch ein Sichtgerät dar, das durch die Bauchdecke in die Leibeshöhle eingebracht wird.


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Untersuchungsmethode

Zunächst wird über eine Nadel (z. B. im linken Unterbauch) ein Gas in die Leibeshöhle insuffliert, so dass eine „Luftglocke“ entsteht. Danach wird durch einen Throkar ein Zugang zur Lebeshöhle geschaffen (z. B. links unterhalb des Nabels), der zur Einbringung des Sichtgeräts benutzt wird. Bei anderer Technik wird dieser Zugang auch für die Gaszufuhr benutzt. Das Sichtgerät mit ist mit einem Kamerachip ausgestattet, der je nach Position und Richtung des Sichtgeräts, das von außen nach Bedarf gesteuert werden kann, Bilder aus praktisch allen Teilen des Bauchraums übermittelt. Weitere Zugänge zum Bauchraum werden benötigt, wenn Operationstechnik angewandt werden soll.

Indikationen

  • Diagnostik: Suche nach Entzündungsherden, Metastasen oder sonstigen Tumoren, Suche nach der Ursache von sonst nicht erklärten Bauchschmerzen, gezielte Punktion von Gewebe (Gewinnung von Gewebeproben für histologische oder sonstige Untersuchungen), genaue Leberdiagnostik (z. B. Punktion zur Differenzialdiagnostik der Leberzirrhose). Zur histologischen Leberdiagnostik wird heute in der Regel eine sonographisch gesteuerte Punktion durchgeführt, wodurch die internistische Laparoskopie in den Hintergrund gerückt ist.
    • Die Minilaparoskopie (Gerätedurchmesser im Millimeterbereich) ist jedoch so wenig belastend und traumatisch, dass der Vorteil einer direkten Sicht auf die Organe mit der Möglichkeit gezielter Probenentnahmen wieder attraktiv geworden ist. Eine direkte Besichtigung der Leber ist für die Diagnostik einer Leberzirrhose und von Tumoren der Leber günstig. Sie kann in der Hand Geübter auch bei schweren Leberkrankheiten und erhöhter Blutungsbereitschaft relativ sicher durchgeführt werden. Die Rate größerer Komplikationen (wie Darmverletzung oder verzögerte Blutung) ist mit unter 0,4% sehr gering. (1)Curr Opin Gastroenterol. 2012 Sep;28(5):461-6 (2)Digestion. 2014 Feb 25;89(2):156-164
  • Therapie: Heute werden die meisten abdominellen Eingriffe in der Chirurgie und Gynäkologie minimal-invasiv, d. h. durch eine „Schlüssellochtechnik“ durchgeführt. Beispiele sind die Lösung von Verwachsungen (Briden), die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie), die Entfernung von Tumoren im Bauchraum (Tumorchirurgie), die Entfernung eines Darmabschnitts (Darmteilresektion), die Entfernung eines Eierstocks (Ovarektomie), die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie). Gegenüber der offenen Chirurgie hat die laparoskopische Operationstechnik den Vorteil einer geringeren Wundfläche und traumatischen Schädigung sowie kleinerer Hautnarben. Die postoperative Mobilisation kann in der Regel früher erfolgen; die Komplikationsrate ist oft geringer.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur

Literatur
1Curr Opin Gastroenterol. 2012 Sep;28(5):461-6
2Digestion. 2014 Feb 25;89(2):156-164