Cholestaseenzyme

Artikel aktualisiert am 18. Januar 2022

Cholestaseenzyme sind Enzyme, deren Aktivität im Blut bei Gallestau (Cholestase) erhöht ist. Sie gehören zu den Werten, die bei Leberkrankheiten bestimmt werden.  Zu den Parametern, die bei Cholestase außerdem untersucht werden, gehören zudem Bilirubin und gelegentlich die Gallensäuren im Blut.


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Diagnostisch verwendete Enzyme

Folgende Cholestaseenzyme haben klinische Bedeutung:

  • Am häufigsten verwendet:
    • alkalische Phosphatase (AP): ihre Erhöhung deutet auf eine Cholestasereaktion der Leber, allerding sind in seltenen Fällen auch andere Ursache, spezielle Knochenkrankheiten zu erwägen. Daher spielt die GGT eine zusätzliche Rolle.
    • Gamma-GT (gamma-Glutamyltranspeptidase, GGT): sie stammt aus verschiedenen Organen. Ist sie erhöht, wird meist eine Leberkrankheit dafür die Ursache sein. Ist die AP im Blut erhöht,  die GGT jedoch normal, so handelt es sich wahrscheinlich um eine Knochenkrankheit. Ist aber zudem auch die GGT erhöht, so weist die erhöhte AP-Aktivität auf eine Leberkrankheit hin.
  • Gelegentlich verwendet:
    • Leucin-Amino-Peptidase (LAP)
    • 5´-Nucleotidase
    • Mg2+-ATPase

Starke Erhöhungen findet man bei einer Galleabflussstörung (Cholestase) und bei einer Entzündung der Gallenwege ( Cholangitis). Hierbei reagieren auch die Transaminasen mit; diese sind jedoch weitaus geringer erhöht als die Cholestaseenzyme.

Geringere Erhöhungen sind auch häufig bei einer Leberentzündung ( Hepatitis) oder einer  toxischen Leberschädigung und auch bei anderen Leberkrankheiten zu finden. Bei einer akuten Leberentzündung (Hepatitis) sind Cholestaseenzyme deutlich geringer erhöht als Transaminasen.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).