Chassaignac-Luxation

Artikel aktualisiert am 5. März 2018

Bei der Chassaignac-Luxation handelt es sich um eine Ausrenkung des Radiusköpfchens aus dem Ellenbogengelenk. Typischerweise tritt diese Art der Luxation bei Kindern am häufigsten auf. Prädilektionsalter ist bis 4 Jahre, da das Radiusköpfchen dann seine endgültige Grösse erreicht hat.


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Ursachen und Entstehung

Das proximale Radiusköpfchen springt aus dem Ligamentum anulare radii heraus; die Hand wird dadurch in pronatierter Stellung (Handteller nach unten/hinten) gehalten.

Häufige Ursachen, die zur Radiusköpfchen-Subluxation führen (Zug + Pronation):

  • Kind stolpert und wird an der Hand hochgerissen,
  • Kind rennt (z.B. auf die Strasse) und wird an der Hand zurückgezogen.

Diagnosestellung

Der Arm/die Hand wird vom Kind geschont und hängt schlaff in stark pronierter Stellung herunter.

Anamnese und die typische Armhaltung sind für die Diagnosestellung meist ausreichend. Ein Röntgenbild wird in der Regeln nicht benötigt.

Therapie

Chassaignac-Manöver nennt sich eine therapeutische Reposition, bei dem es durch gezielte Kraftaufwendung wieder zur Einrenkung des Gelenks kommt. Bei rechtwinklig gebeugten Ellenbogengelenkt wird die pronatierte Hand unter Zug in Supination gebracht, während der Arm im Ellenbogen gestreckt wird. Es kann das Zurückschnappen des Radiusköpfchens getastet werden. Sofort anschliessend ist der Arm wieder voll funktionsfähig.

Es wird im Anschluss beobachtet, ob das Kind beim Spielen die Hand wieder voll benutzt. Falls mehrere Repositionsversuche fehl schlagen, muss auch an eine andere Luxation gedacht werden (z.B suprakondylär). Bei rezidivierenden Reluxationen kann eine Gipsschiene für 3 Tage in Supinationsstellung angelegt werden.

Verweise