Mastzellen

Artikel aktualisiert am 24. November 2020

Mastzellen sind Zellen des Immunsystems, die durch ihre multiplen basophilen Granula auffallen. Sie befinden sich besonders unter den Schleimhäuten (submukös) von Darm und Atemwegen, aber auch diffus im Bindegewebe, typischerweise in der Umgebung von Blutgefäßen und Nerven; daher werden sie auch als Gewebsmastzellen bezeichnet. Sie „bewachen“ die Grenze zwischen der Außen- und der Innenwelt des Körpers. Mastzellen sind Auslöser einer IgE-vermittelten allergischen Sofortreaktion. (1). 2020 Jan; 21(2): 464. Published online 2020 Jan 11. doi: 10.3390/ijms21020464

Gewebsmastzellen ähneln der basophilen Glanulozyten, die auch als Blutmastzellen bezeichnet werden, in ihrer Funktion: Sie interagieren eng mit der speziellen Form der im Gewebe resident gewordenen Basophilen. (2). 2020; 11: 2103. Published online 2020 Sep 8. doi: 10.3389/fimmu.2020.02103


Aufgabe der Mastzellen

Mastzellen spielen eine entzündungsfördernde Rolle bei allergischen Krankheiten, so beim Bronchialathma, verschiedenen allergischen Reaktionen an Schleimhäuten, der Urtikaria, der atopischen Dermatitis und des Angioödems. (3). 2020 Jan; 21(2): 464. Published online 2020 Jan 11. doi: 10.3390/ijms21020464

Charakteristisch ist ihre Eigenschaft, zirkulierende Antikörper vom Typ IgE zu binden. Erkennen diese zellgebundenen IgE-Antikörper ein Allergen, gegen das sie gerichtet sind, vermitteln sie der Mastzelle ein Signal zu Freisetzung von Mediatorstoffen (wie Histamin, siehe auch unter Allergie) aus den Granula (Degranulation), die zu einen allergischen Reaktion mit Gefäßerweiterung und lokalen Ödembildung durch Erhöhung der Gefäßpermeabilität führen.

Zu den von Mastzellen freigesetzten Mediatorstoffen gehören neben Histamin auch Serotonin, Prostaglandin D2, Thromboxan, Leukotrien C4, TNF-alpha, Interleukin-4, Heparin und einige weitere.

Durch die Mastzell-Mediatoren kommt es

  • an der Haut zur Urtikaria mit Quaddelbildung,
  • an den Schleimhäuten zu vermehrter Schleimproduktion (z.B. beim Heuschnupfen),
  • an glatter Muskulatur der inneren Organe zu einer Kontraktion und vermehrten Peristaltik, was

In den letzten Jahren sind neue Funktionen entdeckt worden: sie produzieren Faktoren, welche eine Aussprossung von Blutgefäßen (Angiogenese) und von Lymphgefäßen (Lymphangiogenese) fördern. Es wird daher angenommen, dass sie auch das Wachstum von Krebsarten fördern, die besonders auf eine gute Blutversorgung angewiesen sind. (4). 2020 Jan; 21(2): 464. Published online 2020 Jan 11. doi: 10.3390/ijms21020464 Sie spielen, wie auch die basophilen Leukozyten, im Mikroenvironment (direkte Umgebung) von Tumoren eine bedeutende Rolle. (5). 2020; 11: 2103. Published online 2020 Sep 8. doi: 10.3389/fimmu.2020.02103


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Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

 

Literatur

Literatur
1. 2020 Jan; 21(2): 464. Published online 2020 Jan 11. doi: 10.3390/ijms21020464
2. 2020; 11: 2103. Published online 2020 Sep 8. doi: 10.3389/fimmu.2020.02103
3. 2020 Jan; 21(2): 464. Published online 2020 Jan 11. doi: 10.3390/ijms21020464
4. 2020 Jan; 21(2): 464. Published online 2020 Jan 11. doi: 10.3390/ijms21020464
5. 2020; 11: 2103. Published online 2020 Sep 8. doi: 10.3389/fimmu.2020.02103