Letrozol

Artikel aktualisiert am 29. Juni 2017

Letrozol ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Brustkrebs. Es wirkt als Aromatasehemmer und senkt damit die körpereigene Bildung von Östrogenen, die hormonempfindliche Mammakarzinome in ihrem Wachstum fördern.

Die Hemmung der Aromatase ist dann von besonderer Bedeutung, wenn in der Menopause, in der die Östrogenproduktion in den Ovarien abgenommen hat, eine gewebliche Östrogenproduktion ebenfalls ausgeschaltet werden soll.


Wirkung

Letrozol ist ein Beispiel für einen sehr selektiv wirkenden Aromatasehemmer der dritten Generation. Es hemmt die Synthese von Östrogenen (Östron) aus Androgenen (Androstendion) und senkt ihre Konzentration um 80%. Die maximale Wirkung der Standarddosis von 2,5 mg tritt nach 2-3 Tagen ein. Letrozol wird als adjuvante Therapie bei postmenopausalen Frauen mit Östrogenrezeptor-positivem Mammakarzinom im Endstadium sowie für eine Erweiterung der Therapie von Mammakarzinom im Frühstadium u. a. sequenziell nach Tamoxifen-Therapie benutzt (1)J Clin Oncol. 2007 Feb 10; 25(5):486-92 . Allerdings reagieren nicht alle Frauen günstig, was wahrscheinlich an unterschiedlicher Aktivität des Cytochroms CYP2A6 liegt, welches Letrozol abbaut. Es  wurde vorgeschlagen, die Aktivität von CYP2A6 als prognostischen Marker für den Therapieerfolg von Letrozol zu verwenden (2)Clin Pharmacol Ther. 2011 Nov; 90(5): 693–700 .

Letrozol wird zunehmend zur Leistungssteigerung im Sport benutzt (siehe hier).

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkung von Letrozol (wie auch von anderen Aromatasehemmern wie Exemestane und Anastrozole) umfassen starke muskuloskelettale und neuropathische Schmerzen, die sich Morgensteifheit und Schmerzen an Knien, Hüften, unterem Rücken und Händen manifestieren. Sie führen in etwa 20% zum Therapieabbruch (3)Curr Med Res Opin. 2006 Aug; 22(8):1609-21 (4)Nat Commun. 2014 Dec 8; 5: 5736. Published online 2014 Dec 8. doi:  10.1038/ncomms6736.

Dazu siehe unter Aromatasehemmer.


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Verweise

Literatur

Literatur
1J Clin Oncol. 2007 Feb 10; 25(5):486-92
2Clin Pharmacol Ther. 2011 Nov; 90(5): 693–700
3Curr Med Res Opin. 2006 Aug; 22(8):1609-21
4Nat Commun. 2014 Dec 8; 5: 5736. Published online 2014 Dec 8. doi:  10.1038/ncomms6736