Bannwarth-Syndrom

Artikel aktualisiert am 16. August 2017

Das Bannwarth-Syndrom ist eine Manifestation der Neuroborreliose und gehört damit zu den Spätmanifestationen der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose. Es ist eine durch Borrelia burgdorferi ausgelöste Neuroradikulitis mit von der Wirbelsäule ausstrahlenden Schmerzen entlang der Nervenverläufe. Das Schmerzmuster hängt von den betroffenen Nervenabgängen des Rückenmarks ab.


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Diagnostik

Wichtig, aber oft schwierig ist es, die chronischen radikulären Schmerzen als Ausdruck einer Spätkomplikation einer Borrelien-Infektion zu erkennen. Ein früherer Zeckenbiss ist zum Zeitpunkt der Symptomatik oft nicht mehr erinnerlich. Die Bestimmung des Antikörpertiters gegen Borrelien im Blut und im Nervenwasser (gewonnen durch Liquorpunktion) führt zur Diagnose. Die Titer im Liquor sind in der Regel höher als die im Blut. Differenzialdiagnostisch sind andere radikuläre Schmerzen abzugrenzen, wie beispielsweise ein Herpes zoster in der kruzen Phase, bevor Hautefflorenzenzen auftreten, oder eine degenerative Wirbelsäulenerkrankung.

Therapie

Die Behandlung ist langwierig und nicht immer erfolgreich. Eine relativ hohe Erfolgsquote hat eine mehrwöchige Behandlung mit Ceftriaxon. Allerdings kann trotz suffizienter Therapie der Infektion die Symptomatik persistieren. In diesen Fällen muss von einem Post-Lyme-Syndrom ausgegangen werden. Es verführt zu einer Weiterführung der Antibiose, die jedoch zu keiner Verbesserung führt. Eine Antibiose über 30 Tage hinaus wird als nicht erfolgversprechend angesehen (siehe hier).

Zur Diagnostik und Therapie der Neuroborreliose siehe hier.

Verweise