Urämie

Artikel aktualisiert am 6. Januar 2018

Urämie bedeutet Vergiftung des Bluts und damit des Körpers mit nierenpflichtigen Substanzen.


Das Wichtigste

Kurzgefasst
Die Urämie (Nierenvergiftung) ist das Endstadium einer zunehmenden Niereninsuffizienz. Bei ihr können Giftstoffe (niedermolekulare Toxine), Entgiftungsprodukte und Endprodukte des Stoffwechsels, durch die Nieren nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden, und auch überschüssige Flüssigkeit bleibt im Körper zurück und verursacht Ödeme. Die Giftstoffe sammeln sich im Körper an und schädigen innere Organe  wie Herz, Gehirn und Magendarmkanal.

Die Urämie wird durch klinische Symptome, wie geistige Eintrübung, Juckreiz und Ödeme, zudem durch urämischen Geruch (Foetor uraemicus) auffällig.

Die Behandlung liegt in einer raschen Reduzierung der retinierten Giftstoffe durch Nierenersatzverfahren wie der Blutwäsche (Dialyse). Im übrigen muss versucht werden, die Nierenfunktion durch Behandlung der Grunderkrankung oder eine Nierentransplantation wiederherzustellen.

Zur Niereninsuffizienz siehe hier.

 


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Ursache

Die Urämie ist Folge einer schweren akuten oder chronischen Niereninsuffizienz. Die Nierenwerte im Blut (Kreatinin und Harnstoff) steigen bei Reduktion der Ausscheidungsleistung der Nieren auf unter 50% ihrer normalen Kapazität. Urämische Symptome entstehen jedoch erst bei sehr hohen Werten, wobei der Harnstoffwert von besonderer Bedeutung ist (siehe dort).

Folgen, Symptome

Folgende Symptome und Komplikationen können bei der Urämie vorliegen:

Diagnostik

Nierenwerte (Harnstoff, Kreatinin), Elektrolyte (Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphat), Entzündungsparameter (BSG, Leukozyten, CRP), bildgebende Verfahren wie Sonographie, CT (cave Kontrastmittel) oder MRT (Frage nach den Nieren und nach Ergussbildungen).

Therapie

  • Eine Entgiftung des Körpers ist bei Vorliegen einer Urämie vorrangig, Sie kann erreicht werden z. B. durch
  • Die Elektrolyte und der Säurebasenhaushalt des Körpers müssen ausgeglichen werden.
  • Therapie der Grunderkrankung, z. B. einer akuten Nephritis oder einer diabetischen Stoffwechselentgleisung.
    • Bei einem hepatorenalen Syndrom mit Urämie sind die Maßnahmen differenziert, da gleichzeitig eine schwere Leberinsuffizienz mit Pfortaderhochdruck (portale Hypertension) vorliegt (siehe hier).
    • Bei einer urämischen Niereninsuffizienz durch Flüssigkeitsmangel kommt die Funktion durch Flüssigkeitsausgleich (Infusionen) meist wieder in Gang.

Verweise