Pankreastumor

Artikel aktualisiert am 31. Dezember 2022

Ein Pankreastumor ist eine umschriebene Vergrößerung, die von der Bauchspeicheldrüse ausgeht. Pankreastumore können gutartig sein (Beispiel: Zystadenom des Pankreas), sind aber meist bösartig, wie das Pankreaskarzinom und das seltenere Zystadenokarzinom. Pankreaspseudozysten sind flüssigkeitsgefüllte Räume, die ebenfalls die Bauchspeicheldrüse tumorös vorwölben können.

Pankreaskarzinom


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Diagnostik

Ein Bauchspeicheldrüsentumor kann über verschiedene Wege ins Blickfeld gelangen:

  • Zufallsbefund: bei einer Ultraschalluntersuchung des Abdomens.
  • Gelbsucht und Courvoisier'sches Zeichen
    Gelbsucht und Courvoisier’sches Zeichen

    Gelbsucht: Eine durch sie indizierte Sonographie lässt eine erkennbare Stauung der Gallenwege und eine pralle Gallenblase (Courvoisier´sches Zeichen) erkennen.

  • Tastbefund: Große Bauchspeicheldrüsentumore können durch die Bauchdecke hindurch palpabel (tastbar) sein.
  • Bauchschmerzen: Ständige dumpfe Schmerzen im mittleren Oberbauch können eine bildgebende Diagnostik auslösen und zur Diagnose führen. Gelegentlich verursacht eine Einbeziehung des Plexus solaris (Sonnengeflecht, Knoten von Nervenzellen im mittleren Oberbauch) heftige Bauchschmerzen.
  • Tumorsuche z. B. bei Gewichtsabnahme (siehe hier).
Großer Pankreastumor im CT-Querschnitt (Sternchen), durch die Bauchdecke hindurch tastbar.

Die Klärung erfolgt in erster Linie durch bildgebende Verfahren. Eine im Ultraschall des Abdomens erkennbare zystische Raumforderung in der Bauchspeicheldrüse kann gelegentlich zur Differenzialdiagnose eines zystischen Tumors führen; in Betracht kommen beispielsweise ein Zystadenom oder ein Zystadenokarzinom des Pankreas.

Differenzialdiagnosen bei gestautem Gallengang

Differenzialdiagnostisch kommt bei einem schmerzlosen Ikterus mit Gallenwegen, die sonographisch bis zum Pankreas gestaut verfolgbar sind, auch ein Papillentumor oder ein distales cholangioläres Karzinom in Betracht.

Therapie

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Es kommen medikamentöse, chemotherapeutische und operative Maßnahmen in Frage. Zur palliativen Behandlung einer obstruktiven Cholestase (durch Gallengangsverschluss) kann im Rahmen einer interventionellen ERC ein Stent (Plastik- oder Metallgitterröhrchen) in den Gallengang implantiert werden, der das Hindernis überbrückt.

Verweise



Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).