Neuropathie

Artikel aktualisiert am 27. Oktober 2018

Neuropathie bedeutet krankhafte Veränderung von Nerven, wobei alle Nerventypen betroffen sein können. Die Symptomatik ist je nach betroffenen Nerven sehr unterschiedlich, besteht jedoch häufig aus Schmerzen, muskulären Verspannungen, Überempfindlichkeiten oder mangelnde Empfindlichkeit (z. B. der Haut) und Fehlfunktionen innerer Organe, speziell des Magendarmkanals. Häufige Ursachen sind die Zuckerkrankheit und Krebs (paraneoplastische Neuropathie). Wenn mehrere Nerven befallen sind, wird von Polyneuropathie gesprochen.

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Symptome

Eine Neuropathie kann sich durch Misempfindungen, Schmerzen oder Funktionsstörungen von peripheren Muskelgruppen oder inneren Organen bemerkbar machen. Die Beschwerden und Auswirkungen sind je nach befallenen Nerven sehr unterschiedlich.

Symptome durch Schädigung motorischer Nerven

Folgende Symptome können sich entwickeln (Auswahl): Schwäche bestimmter Muskelgruppen, Muskelfaszikulieren, Krämpfe, Muskelabbau, ggf. Gleichgewichtsstörungen, Koordinationsstörungen.

Symptome durch Schädigung sensorischer Nerven

Folgende Symptome können sich entwickeln (Auswahl): fokale oder örtlich ausgedehntere Störungen des Temperaturempfindens, brennende SchmerzenMissempfindungen, Geschmacksstörungen, Überempfindlichkeit von Hautarealen, Koordinationsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Schwerhörigkeit oder erhöhte Geräuschempfindlichkeit, Lichtempfindlichkeit.

Symptome durch Schädigung autonomer Nerven

Folgende Symptome können sich entwickeln (Auswahl): Völlegefühl (bei Magenentleerungsstörung), Beschwerden im rechten Oberbauch (Dyskinesie von Gallenblase und Gallenwege und des Sphincter Oddi), Verstopfung oder Durchfälle, Inkontinenz von Darm und Blase, mangelhafte Blutdruckregulation, mangelhafte Anpassung der Herzfrequenz an die Anforderungen, unnormales Schwitzen.

Ursachen

Die Ursachen und Behandlungsoptionen sind außerordentlich vielfältig:

  • Stoffwechselkrankheiten (wie dem Diabetes mellitus oder der Porphyrie),
  • eine Nervenentzündung (Neuritis, z. B. im Rahmen einer Virusinfektion, z. B. beim Herpes zoster),
  • eine Durchblutungsstörung im Rahmen einern Mikroangiopathie der Nerven (z. B. bei der diabetischen Polyneuropathie),
  • eine toxische Schädigung, z. B. durch Alkohol, Medikamente (z. B. Chemotherapeutika, einige Antibiotika wie Metronidazol oder Ciprofloxacin),
  • ein Vitaminmangel (insbesondere durch B-Vitamine)
  • eine komplexe Fernreaktion bei Krebserkrankungen (Paraneoplasie),
  • Einengung und Druck auf Nerven in ihrem Verlauf (Beispiel Ischias, „eingeschlafene Beine“, „Parkbanklähmung“),
  • traumatische Schädigung (z. B. nach Quetschung),
  • Neuropathie aufgrund einer Genmutation (PMP22-Gen: kodiert für das periphere Myelinprotein 22 (PMP22), das die Nervenscheiden aufbaut). (1) 2017 May;96(19):e6922. doi: 10.1097/MD.0000000000006922..

Mono- und Polyneuropathie

Ist nur ein Nerv betroffen, wird gelegentlich von Mononeuropathie gesprochen; wenn mehrere Nerven betroffen sind von Polyneuropathie. Die meisten Ursachen betreffen die Schädigung mehrerer Nerven.

Mononeuritis multiplex

Als „Mononeuritis multiplex“ wird eine Neuritis bezeichnet, die in verschiedenen Gebieten des Körpers jeweils nur einen Nerven betrifft.

Chemotherapie-bedingte periphere Polyneuropathie

Über 60% aller Patienten, die eine Chemotherapie erhalten, leiden unter einer sich bereits im ersten Monat entwickelnden Polyneuropathie. Ein erhöhtes Risiko haben diejenigen, die bereits an einer Vorschädigung (z. B. an einer diabetischen Neuropathie) leiden. Es handelt sich um eine vorwiegend sensorische Neuropathie, die die Extremitäten zuerst betrifft und nicht einzelnen Nerven folgt sondern strumpfförmig begrenzt ist. Bortezomib ist eine Ausnahme; es schädigt auch kleine Nerven. Eine Vorbeugung oder suffiziente Behandlung sind nicht bekannt. (2) 2017 May 31;10:174. doi: 10.3389/fnmol.2017.00174.

Unter den Chemotherapeutika sind es vor allem folende Substanzgruppen, die eine Nervenschädigung bewirken können:

  • Platin-Substanzen wie Oxaliplatin und Cisplatin,
  • Vinca-Alkaloide wie Vincristin und Vinblastin,
  • Taxane wie Paclitaxel und Docetaxel,
  • Proteasom-Inhibitoren wie Bortezomib (betrifft auch kurze Nerven),
  • Immunregulatoren wie Thalidomid.

Diabetische Neuropathie

Dazu siehe hier.

Behandlung

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Verweise

Literatur

Literatur
1 2017 May;96(19):e6922. doi: 10.1097/MD.0000000000006922.
2 2017 May 31;10:174. doi: 10.3389/fnmol.2017.00174.