Miktion

Artikel aktualisiert am 13. April 2019

Miktion bedeutet Wasserlassen. Die Entleerung der Harnblase ist ein komplex gesteuerter Vorgang. Während in der frühen Füllungsphase der Blase die Entleerungsmechanismen unterdrückt werden, treten ab einer Füllung von etwa 200 ml gelegentliche Empfindungen einer Blasenfüllung auf, wahrscheinlich ausgelöst durch phasenhafte Druckanstiege in der Blase. Ab einer Füllung von etwa 400 ml tritt Harndrang auf.


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Kontinenz

Der Verschluss- und Entleerungsmechanismus der Harnblase setzt sich aus einem

  • dem Willen nicht unterliegenden Teil, dem inneren Blasenschließmuskel (M. sphincter vesicae internus) und dem Detrusor vesicae (beides glatte Muskulatur), und
  • dem willentlich aktivierbaren Teil, dem äußeren Schließmuskel (M. sphincter urethrae externus, quergestreifte Muskulatur), zusammen.

Die Harnblase und der Blasenausgang werden über Nerven des Sympathicus und Parasympathicus versorgt. Der Sympathicus, der bei körperlichen Aktivitäten aktiver ist, hemmt den Detrusor und damit die Blasenentleerung.

Miktion

Die Blasenentleerung (Miktion) wird durch in der Blasenwand liegende Dehnungssensoren eingeleitet, wobei der Parasympathicus aktiviert wird. Es wird der Detrusor vesicae angespannt und der Sphincter vesicae externus relaxiert. Koordiniert wird dieser Vorgang in der vorderen Brückenregion des Hirnstamms (pontines Miktionszentrum). Einfluss haben auch höhere Hirnzentren, so dass Kontinenz und Miktion willkürlich beeinflusst werden können.

Blasenentleerungsstörungen

Blasenentleerungsstörungen können zu einer Inkontinenz oder einem Harnverhalt führen. Dafür kommen jeweils eine Reihe von Ursachen in Frage.

Veränderungen der Miktion

Eine Veränderung bzw. Beeinträchtigung der normalen Miktion kann auf Erkrankungen im Bereich des gesamten ableitenden Harntrakts hindeuten. Als Ursache findet sich zumeist eine Erkrankung von Harnblase, Prostata, Harnröhre (Uretra) oder Beckenboden. Folgende Miktionsstörungen lassen sich bereits durch eine gute Anamnese differenzieren:

  • Dysurie: erschwerte und oft zudem schmerzhafte Blasenentleerung,
  • Pollakisurie: häufige Entleerung kleiner Harnmengen,
  • Algurie: schmerzhaftes Wasserlassen,
  • Strangurie: schmerzhafter Harndrang, Schmerzen in der Harnröhre, oft blutiger Urin (Algurie und Dysurie),
  • Oligurie – Anurie: zu geringe Urinmengen
  • Polyurie: zu große Urinmengen

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).