Magenbeschwerden

Artikel aktualisiert am 1. August 2022

Als Magenbeschwerden werden landläufig rechtsseitige Oberbauchbeschwerden bezeichnet, insbesondere wenn sie mit Übelkeit und Brechreiz verbunden sind. Oft werden auch ganz allgemein Bauchschmerzen als Magenschmerzen deklariert.


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Beschwerden, die vom Magen ausgehen

Beschwerden im linken Oberbauch sind oft, aber nicht immer auf eine Magenkrankheit zurückzuführen. Auch eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung kann in Frage kommen. In einigen Fällen resultieren Beschwerden im linken Oberbauch vom Herzen, speziell bei einer Durchblutungsstörung (mit Angina pectoris) oder eines Infarkts der Hinterwand.

Folgende Symptome werden meist dem Magen zugeordnet:

Weitere Hinweise darauf, worauf die geklagten Beschwerden zurückgeführt werden können, ergeben sich manchmal aus Angaben zur Ernährung (etwas Verdorbenes gegessen?), zu einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder zur Abhängigkeit von bestimmten Medikamenten. Auch Angaben zu früheren Magen- oder Pankreaserkrankungen können zur Klärung beitragen.

Magenkrankheiten

Krankheiten des Magens, die mit linksseitigen und mittigen Oberbauchbeschwerden einhergehen können, sind im Wesentlichen

  • die Dyspepsie (eine funktionelle Störung der Motilität des Magens),
  • die Ulkuskrankheit (Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür) und
  • die Gastritis (Magenschleimhautentzündung).

Die Gastritis und die Ulkuskrankheit sind jedoch umgekehrt nicht immer mit Schmerzen verbunden! Sie können symptomfrei verlaufen.

Differenzialdiagnosen

Das Zwölffingerdarmgeschwür (Duodenalulkus) ist eine wichtige Differenzialdiagnose der Magenbeschwerden, die häufig mit den Magenerkrankungen zusammen betrachtet wird.

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) ist zwar etwas seltener, kann aber von den Symptomen her oft nicht von einer Magenerkrankung unterschieden werden. Denn auch sie kann zu Schmerzen in der Magengegend, Völlegefühl unf Brechreiz führen.

Weitere häufige Differenzialdiagnosen sind Erkrankungen der Leber (z. B. Cholangitis oder Hepatitis) inklusive der Gallenblase (z. B. Gallensteinleiden oder Cholezystitis) und der Gallenwege (z. B. Choledocholithiasis oder Sphincter-Oddi-Dysfunktion) und starke Blähungen im Dickdarm.

Diagnostik

Zur Untersuchung der Ursache der Magenbeschwerden dient die Magenspiegelung (Gastroskopie). Wenn die Spiegelung in seltenen Fällen nicht möglich ist, kann auch eine Röntgenuntersuchung des Magens weiterhelfen. Allerdings ist hierbei eine Gewebeentnahme zur histologischen Untersuchung nicht möglich.

Die mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe aus dem Magen lässt nicht nur eine Gastritis oder einen Magentumor erkennen, sondern auch einen Befall der Magenschleimhaut mit dem „Magenkeim“ Helicobacter pylori.

Behandlung

Häufig liegt Magenbeschwerden eine Schleimhautentzündung und eine funktionelle (nicht organisch bedingte) Entleerungsstörung zugrunde. Daher wird vor einer eingreifenden Diagnostik oft ein Therapieversuch mit Säureblockern (Protonenpumpenhemmern) und einem Prokinetikum (wie MCP) (Medikament zur Beschleunigung der Magenentleerung) durchgeführt. In einer Vielzahl von Fällen bessern sich darunter die Beschwerden rasch, so dass von einer Spiegelung Abstand genommen werden kann. Andernfalls wäre eine weitere Diagnostik erforderlich.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).