Loperamid

Artikel aktualisiert am 21. Februar 2019

Loperamid ist ein Medikament zur Behandlung von Durchfallkrankheiten. Es gehört zur Gruppe der Opiatabkömmlinge (Opioide), hat aber keine Opiat-ähnlichen Nebenwirkungen auf die Hirnfunktion. Seine Funktion beschränkt sich ganz überwiegend die Verminderung der Darmperistaltik (Aktivität der Darmmotorik).


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Indikationen

Die Indikation von Loperamid sollte bei infektiösen Durchfällen nur durch einen Arzt gestellt werden. In der Regel sind Durchfälle bei Darminfektionen zur Entgiftung von Toxinen im Darmlumen eher günstig und sollten nicht in jedem Fall medikamentös unterdrückt werden. Die Verwendung beispielsweise bei einer Reisediarrhö wird nicht empfohlen.

Dagegen kann Loperamid indiziert sein zur Behandlung folgender Krankheiten:

  • Reizdarmsyndrom mit vorwiegender Diarrhö,
  • nervös bedingte Durchfälle,
  • Kurzdarmsyndrom: wichtig zur Verlängerung der Passagezeit im Restdünndarm zugunsten von Verdauung und Resorption von Flüssigkeit und Nahrung,
  • nicht erregerbedingte Entzündungen des Darms mit Durchfällen (z. B. Colitis ulcerosa mit geringer Floridität, Kollagenkolitis),
  • tumorbedingte oder hormonell bedingte Diarrhö (z. B. Karzinoid, VIPom, Gastrinom).

Dosierung

Die Dosierung muss individuell bestimmt werden. Bei einem Kurzdarmsyndrom beispielsweise kann 1 Dosis (z. B. 1-2 Tbl.) alle 4 Stunden notwendig werden; bei einem Reizdarm mit Durchfallneigung reicht oft nur 1/2 Tbl. alle 6 Stunden. Die Grenze zur Obstipation ist im Grenzbereich der Dosierung rasch erreicht. Eine schon geringe Überdosierung kann zu lang anhaltender ileusartiger Darmlähmung führen.

Verträglichkeit

Loperamid wird in der Regel sehr gut vertragen. Individuelle Kontraindikationen sollte der behandelnde Arzt berücksichtigen.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).