Kwashiorkor

Artikel aktualisiert am 23. September 2018

Kwashiorkor ist eine Proteinmangelkrankheit, die besonders in Entwicklungsländern bei Kindern mit mangelhafter Eiweißversorgung in der Nahrung vorkommt. Sie wird gelegentlich noch in Afrika beobachtet. Die Kinder entwickeln eine Kachexie mit schweren Organstörungen, die prinzipiell lebensbedrohlich sind.


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Ursachen

Ursache des Kwashiorkor ist Nahrungs- und insbesondere Eiweißmangel in Hungergebieten.

Aber auch einseitige Kost kann zu Kwashiorkor führen: Kinder, die hauptsächlich mit Mais ernährt werden, können trotz ausreichender Kalorienzufuhr die Symptome von Kwashiorkor entwickeln. Dem Mais fehlen die essentiellen Aminosäuren Tryptophan und Lysin, die zum Aufbau körpereigenen Eiweißes nötig sind. Kwashiorkor kommt daher besonders in Gegenden Afrikas vor, in denen Mais das Hauptnahrungsmittel ist.

Folgen

Die Folgen der mangelhaften Eiweißsynthese im Körper sind vielfältig. Sie ähneln denen der einheimischen Sprue (Coeliakie). Die Zellregeneration und das Wachstum sind gebremst, das für den onkotischen Druck notwendige Albumin mangelt ebenso wie die Gerinnungsfaktoren des Bluts. Die Hormonproduktion ist insuffizient, die Funktion der einzelnen Organe lässt nach; es kommt beispielsweise zur Herzinsuffizienz, Leberinsuffizienz, Enzephalopathie.

Zu den Sprue-ähnlichen Symptomen des Kwashiorkor zählen im einzelnen besonders:

  • Unterernährung,
  • Muskelschwund, Abmagerung und starkes Untergewicht,
  • Aszites und Ödeme,
  • Abwehrschwäche des Immunsystems,
  • Durchfälle (wegen Abwehrschwäche und mangelnder Regeneration der Darmschleimhaut),
  • Wachstumsverzögerung,
  • mangelnde geistige Entwicklung und Apathie.

Diagnostik

Die Kinder erscheinen auf den ersten Blick apathisch, stark abgemagert und haben wegen des starken Aszites einen prallen, dicken Bauch, zudem Ödeme an den abhängigen Partien (Füße, Beine, später Anasarka).

Beispielbilder siehe hier.

Die Laborwerte weisen einen vielfältigen Mangel nach. Besonders imponierend ist der Eiweißmangel mit Mangel an Albumin und Gerinnungsfaktoren sowie der Mangel an Vitaminen und Spurenelementen.

Therapie

Zunächst parenterale Ernährung mit vorsichtigem Ausgleich des Albumins, der Elektrolyte, Vitamine und Spurenelemente. Gleichzeitige orale Zufütterung (z. B. Milch, Getreidebrei), was zur Regeneration der Darmschleimhaut beiträgt.

Verweise