Kaliumsparende Diuretika

Artikel aktualisiert am 11. Juni 2022

Kaliumsparende Diuretika sind Medikamente zur Steigerung der Urinproduktion ohne Erhöhung der Kaliumausscheidung.


→ Über facebook informieren wir Sie über Neues auf unseren Seiten!
→ Verstehen und verwalten Sie Ihre Laborwerte mit der Labor-App Blutwerte PRO!



Wirkungsweise

Im Gegensatz zu Schleifendiuretika wie Furosemid wirken Kalium sparende Diuretika am distalen Tubulus contortus und den Sammelrohren des Nephrons, wo sie auf der luminalen Seite der Tubuluszellen die Natriumkanäle blockieren. Durch den verminderten Natriumeinstrom aus dem Lumen in die Zellen wird Kalium im Austausch entsprechend vermindert ins Lumen abgegeben. Eine Förderung der Natriumausscheidung (Natriurese) führt zu einer im Vergleich zu Schleifendiuretika nur relativ geringen Steigerung der Diurese von bis zu 5%.

Wirkstoffe

Als Wirkstoffe sind Triamteren und Amilorid gebräuchlich.

Aldosteron-Antagonisten sind ebenfalls Medikamente, die zu einer Natriumausscheidung mit Kaliumretention führen (siehe hier).

Indikationen

Kaliumsparende Diuretika werden eingesetzt, um Ödeme oder Aszites mit einer eine krankheitsbedingten oder medikamentös bedingten Hypokaliämie auszuschwemmen. Sie werden meist nicht alleine verwendet, sondern mit Schleifendiuretika kombiniert.

Nebenwirkungen

Als Hauptnebenwirkung kann eine Hyperkaliämie eintreten, die besonders bei einer Kombination mit anderen kaliumretinierenden Medikamenten und einer Niereninsuffizienz zu gewärtigen ist.

  • Bei eingeschränkter der Kreatinin-Clearance sind kaliumsparende Diuretika mit Vorsicht und unter Kaliumkontrolle einzusetzen und bei höhergradiger Niereninsuffizienz kontraindiziert.
  • Eine Kombination kaliumsparender Diuretika mit ACE-Hemmern bedeutet ein deutlich erhöhtes Risiko einer Hyperkaliämie und sollte wenn möglich vermieden werden.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).