Ezetimib

Artikel aktualisiert am 8. März 2019

Ezetimib (Ezetrol®) ist ein Medikament zur Hemmung der Cholesterinresorption im Dünndarm; es senkt den LDL-Cholesterin-Spiegel im Blut und wird oft in Kombination mit einem CSE-Hemmer angewendet. (1) 2012;8:415-27. doi: 10.2147/VHRM.S33664


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Das Wichtigste

Kurzgefasst
Ezetimib ist ein Medikament zur Senkung des Cholesterinspiegels durch Unterdrückung der Resorption im Darm. Die größte Wirkung wird erzielt, wenn es mit einem Cholesterinsynthesehemmer (CSE-Hemmer) kombiniert wird. Ezetimib senkt zudem
  • die Cholesterinkonzentration in der Galle – was sich positiv bei einer Neigung zu Gallensteinen auswirkt,
  • die CRP-Konzentration im Blut – was eine verminderte Entzündungsreaktion im Körper widerspiegelt,
  • und die Insulinresistenz – was sich günstig auf den Zuckerstoffwechsel auswirkt.

 

Wirkung auf den Cholesterinspiegel im Blut

Über die Hemmung der Cholesterinresorption im Dünndarm kommt es zu einer Senkung des LDL-Cholesterins im Blut. Der Effekt wird durch endogene Mehrsynthese von Cholesterin in der Leber teilweise aufgebraucht. Im Zusammenhang mit CSE-Hemmern allerdings führt Ezetimib zu einer deutlicheren Cholesterinsenkung (2)N Engl J Med 2008; 358: S. 1431–1443. Die Kombination von Simvastatin und Ezetimib ist einer Monotherapie mit Simvastatin (3)J Clin Lipidol. 2010 Jul-Aug;4(4):272-8 oder Atorvastatin bezgl. LDL-Cholesterin-Senkung überlegen. (4)Yip A, Hegele RA. Expert Opin Pharmacother. 2011 Feb 7. [Epub ahead of print] (5) 2018 Jul 9;7:212534. doi: 10.7573/dic.212534.

Weitere Wirkungen

Ezetimib senkt die Cholesterinsättigung in der Galle und kann bei Patienten mit entsprechender Anlage das Gallensteinrisiko verringern. Es verbessert das C-reactive Protein (CRP), die periphere Insulinempfindlichkeit beim Typ-2-Diabetes und die Endothelfunktion und senkt das Risiko einer nicht-alkoholischen Fettleberhepatitis (NASH) (6)Curr Vasc Pharmacol. 2011 Jan;9(1):62-86; es wirkt sich damit offenbar vielfältig positiv auf den Stoffwechsel von Patienten mit metabolischem Syndrom und erhöhtem Risiko eines Herzinfarkts aus.


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Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

Literatur

Literatur
1 2012;8:415-27. doi: 10.2147/VHRM.S33664
2N Engl J Med 2008; 358: S. 1431–1443
3J Clin Lipidol. 2010 Jul-Aug;4(4):272-8
4Yip A, Hegele RA. Expert Opin Pharmacother. 2011 Feb 7. [Epub ahead of print]
5 2018 Jul 9;7:212534. doi: 10.7573/dic.212534.
6Curr Vasc Pharmacol. 2011 Jan;9(1):62-86