Dyskinesie

Artikel aktualisiert am 13. April 2019


Definition

Der Begriff Dyskinesie im Zusammenhang mit Beschwerden im Verdauungstrakt bezeichnet eine Störung der muskulären Kontraktionen an Ösophagus, Magen, Dünn- oder Dickdarm: zu viel, zu wenig oder unkoordiniert. Folge der Bewegungsstörungen sind funktionelle Beschwerden.


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Beschwerden

Sie können vielfältig und variabel sein, Beispiele sind:

Eine Reihe von Beschwerden im oberen Gastrointestinaltrakt werden unter dem Begriff Dyspepsie zusamengefasst. Im unteren Darmtrakt werden die Symptome einer funktionellen Diarrhö oder Verstopfung als Reizdarm zusammengefasst. Die Beschwerden durch Verkrampfungen oder Unterfunktion glatter Muskulatur können sehr unterschiedlich sein und an verschiednen Stellen im Magendarmkanal und des Gallenwegsystems auftreten. Das klinische Bild ist sehr vielfältig und auf den ersten Blick nicht von organischen Beschwerden zu unterscheiden.

Diagnostik

Dyskinesien können vorübergehend und harmlos sein, aber auch immer wiederkehrend und belastend. Ihre Ursache herauszufinden ist häufig aufwendig und zielt auf den Ausschluss organischer Krankheiten.

Wenn die Übersichtsparameter von Laboruntersuchungen nicht krankhaft verändert sind (z. B. Blutsenkung, Blutbild, Nieren– und Leberwerte, Entzündungsparameter), treten funktionelle Beschwerden in den Vordergrund.

Allerdings können diskrete Entzündungen zu muskulären Überreaktionen führen, so dass eine endoskopische Untersuchung mit Entnahme von Gewebeproben in manchen besonders auspeprägten Fällen nicht zu umgehen ist. Beispiele für beschwerdeträchtige  Erkrankungen, bei denen die Schleimhaut makroskopisch unauffällig aussieht, aber dennoch mikroskopisch pathologische Befunde zu erheben sind, sind die eosinophile Ösophagitis, die kollagene Sprue, die Kollagenkolitis oder der Morbus Menetrier.

Wichtige Entitäten

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).