Crohn-Kolitis

Artikel aktualisiert am 17. Mai 2019

Crohn-Kolitis bedeutet Befall des Dickdarms mit einer Crohn-Entzündung. Im Unterschied zur Colitis ulcerosa findet man vereinzelt liegende oberflächliche und tiefe Geschwüre in der Schleimhaut, die die gesamte Darmwand durchsetzen können. Das endoskopische Bild liefert bereits einen starken Hinweis auf die Erkrankung. Die Behandlung beinhalten Biologika und am Darmausgang zudem lokale Maßnahmen (dazu siehe hier).


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Klinisches Bild

Es überwiegen Durchfälle und gelegentlich auch Bauchschmerzen, besonders vor dem Stuhlgang. Es können Krämpfe am Darmausgang (Tenesmen) auftreten. Krampfartige Schmerzen im Bauch sind meist Zeichen einer entzündlichen Verengung (Stenose), die jedoch häufiger bei einem Dünndarmbefall zu finden ist.

Diagnostik

Crohn-typische Geschwüre im Dickdarm.

Die Crohn-Kolitis ähnelt in ihrer Symptomatik der Colitis ulcerosa. Die Unterscheidung erfolgt durch Endoskopie und Histologie.

Bei der Dickdarmspiegelung (Koloskopie) sind disseminierte (verteilt auftretende) Entzündungsherde mit kleinen oberflächlichen oder auch größeren und tieferen Geschwüren (Aphthen und Ulzera) im Dickdarm (Kolon) zu erkenen. Prinzipiell können alle Kolonabschnitte befallen sein. Wenn die Entzündungsherde durch normale Schleimhaut voneinander getrennt sind, ist dies ein starkes Zeichen für einen Morbus Crohn. Differenzialdiagnostisch kommen unter anderem eine infektiöse Entzündung (bakterielle oder virusbedingte Kolitis) und Entzündungen im Rahmen einer Durchblutungsstörung mit Darmischämie in Betracht.

Eine Colitis ulcerosa des Dickdarms, die viel häufiger vorkommt, hat im Unterschied zum Morbus Crohn eine kontinuierliche Ausbreitung in der Schleimhaut. Der befallene Kolonabschnitt ist bei ihr meist scharf von der gesunden abgegrenzt.

Bei der Spiegelung ist besonders auch auf den Analkanal zu achten: dort können Einrisse  und tiefe Wundgänge (Fissuren oder Fisteln) auftreten.

Therapie

Die Behandlung erfolgt nach den Prinzipien, die auch für andere Manifestationen des Morbus Crohn gelten. Dazu siehe hier.

Zum Morbus Crohn (inkl. Therapie und Prognose) siehe hier.


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Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).